Innovatives Konzept für den Rettungsdienst
Einsatzbegleitung auswerten: "Peer Feedback" soll Fehlerquellen aufdecken
Foto: Henrik Schmitt
24.06.2024 / FULDA -
Der Ärztliche Leiter des Fuldaer Rettungsdienstes, Dr. med. Matthias Kalmbach und sein Stellvertreter Dr. med. Thomas Plappert sind beide als Notärzte im Landkreis unterwegs. Die beiden Notfallmediziner wollen die Qualität des Fuldaer Rettungsdienstes noch weiter vorantreiben und haben dazu ein innovatives Konzept vorgelegt. Mit sogenanntem "Peer Feedback" soll innerhalb der Gruppe und auf Augenhöhe eine Einsatzbegleitung stattfinden. Dabei werden speziell ausgebildete Kollegen Notärzte und Notfallsanitäter bei deren Einsätzen begleiten und nach den Einsätzen ein Feedback mit Anregungen und Verbesserungsvorschlägen geben. Bislang gab es für die Kolleginnen und Kollegen kaum ein qualifiziertes Feedback zu ihren Einsätzen. Im Einzelfall kam es zu einem Gespräch auf dem Krankenhausflur oder zu einem teaminternen Feedback nach dem Einsatz.
Besseres Fehlermanagement bei Einsätzen
Als Peer, also als Beobachter sollen explizit auch Notfallsanitäter eingesetzt werden. Laut Kalmbach ist es denkbar, dass insbesondere Praxisanleiter, die bereits Erfahrung in Ausbildung haben, am Projekt teilnehmen. Interprofessionell ist der Einsatz bislang noch nicht geplant. In Zukunft sei aber in gewissen Konstellationen denkbar, dass beispielsweise ein Notfallsanitäter dem Notarzt ein Feedback gibt und umgekehrt.
Über den Rettungsdienst Fulda
Der Rettungsdienst in Fulda ist an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr im Einsatz, um Menschenleben zu retten. Träger des Rettungsdienstes ist der Landkreis Fulda. Er hat die Leistungserbringer mit der Durchführung des Rettungsdienstes beauftragt. Das Deutsche Rote Kreuz in Fulda und Hünfeld, der Malteser Hilfsdienst und die Bergwacht Hessen sind in den Rettungsdienst in Fulda eingebunden.
Zu Spitzenzeiten stehen 24 Rettungswagen, vier Notarzteinsatzfahrzeuge, ein Intensivtransportwagen und zwei Krankentransportwägen zur Verfügung. Mehr als 400 Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter, Notärztinnen und Notärzte und Rettungssanitäter versehen im Landkreis ihren Dienst. Der ADAC-Rettungshubschrauber Christoph 28 ergänzt als Landesrettungsmittel die Notfallversorgung über die Landkreisgrenzen hinaus. (Adrian Böhm) +++