Liaison von Lullus und Lions
Museums-Gemälde des Stadtgründers restauriert und wieder ausgestellt
Fotos: Stadt Bad Hersfeld
13.06.2024 / BAD HERSFELD -
Es gilt vielen als das wertvollste und wichtigste Exponat im städtischen Museum Bad Hersfeld: Gemeint ist das Portrait des Stadtgründers, Abtes und späteren Bischofs Lullus, der im 8. Jahrhundert lebte. Das Ölgemälde im Renaissance-Stil ist aus dem Jahr 1586 und stammt von einem unbekannten Künstler. Zuerst war es in der Ausstellung "Dachboden-Schätze" im vergangenen Jahr zu sehen.
Das überarbeitete Gemälde wurde nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Bürgermeisterin Anke Hofmann dankte den Initiatoren für Ihr Engagement: "Wer das Bild vor und nach der Restaurierung gesehen hat, stellt einen Unterschied wie Nacht und Tag fest!" so Hofmann. "Ich danke dem Lions Club und dem Förderkreis sehr herzlich, dass aufgrund ihres Einsatzes ein Kunstwerk mit einer wichtigen Gestalt der Bad Hersfelder Stadtgeschichte buchstäblich zu neuer Pracht erwacht ist!"
Begeisterung über Restaurierung
Auch Winges und Adam sind hellauf begeistert von den Ergebnissen der Restauratoren. "Claudia Kluger und Jürgen Böhme vom Atelier für Kunsttechnologie und Konservierung aus Baunatal haben großartige Arbeit geleistet. In ihrer langwierigen und sorgfältigen Millimeterarbeit haben sie dem Portrait neue Strahlkraft gegeben. Auch die schadhaften Stellen im Rahmen wurden repariert und das Gemälde mit einem speziellen Museumsglas ausgestattet." Geschichte des Gemäldes
Die Geschichte des Gemäldes nach seiner Entstehung ist auch interessant: Es war usprünglich Teil einer ganzen Reihe von Bilder, die Ende des 16. Jahrhunderts von Ludwig Landau in Auftrag gegeben wurde, der als Ludwig V. von 1571 bis 1588 Abt in Hersfeld war. Er hatte damit die Portraits aller seiner Vorgänger im Amt verewigen lassen. Die Spur der Bilder hatte sich dann über die Jahrhunderte verloren, bevor 22 von Ihnen 1827 im "Schloss zu den Eichen", dem heutigen Schloss Eichhof, wiederentdeckt wurden. Das Bild von Bischof Lullus wurde danach, so Michael Adams Vermutung, kurzerhand in das Rathaus der Stadt verbracht, wo es dann viele Jahre hing, bevor es im 20. Jahrhundert seinen jetzigen Standort im Stiftsbezirk fand.