Nach 36 Jahren im Vogelsberg
Feierliche Verabschiedung von Pfarrer Rieko Becker in Heidelbach
Fotos: Patricia Luft, Evangelisches Dekanat Vogelsberg
14.06.2024 / ALSFELD -
Zahlreiche Menschen waren am Samstag in Heidelbach zusammengekommen, um Pfarrer Rieko Becker in den Ruhestand zu verabschieden. Pröpstin für Oberhessen, Anke Spory, Dekanin im Evangelischen Dekanat Vogelsberg, Dr. Dorette Seibert, seine Pfarrkollegen Henner Eurich und Horst Nold sowie seine Kirchenvorstände würdigten mit viel Lob sein jahrzehntelanges Engagement.
"Das Leben ist unberechenbar und steckt voller Überraschungen"
Pfarrer Becker sprach weiter darüber, "wie glücklich er schließlich doch darüber ist, in den Vogelsberg gekommen zu sein". Hier lernte er seine Frau kennen, bekam vier Kinder, fand ein Zuhause in Alsfeld und plant, dort auch seinen Lebensabend zu verbringen. "Wer hätte das damals gedacht?! Da sieht man wieder: Das Leben ist unberechenbar und steckt voller Überraschungen." "Jeder möchte alt werden, aber keiner will alt sein"
In seiner Abschiedspredigt, die das Thema "Alter" behandelte, sprach Pfarrer Rieko Becker humorvoll und nachdenklich über die Veränderungen, die das Älterwerden mit sich bringt. Er erzählte von Gesprächen mit seinem Freund und Kollegen Pfarrer Horst Nold, bei denen heute zunehmend Themen wie gesunde Ernährung und Arztbesuche im Vordergrund stehen. "Jeder möchte alt werden, aber keiner will alt sein", bemerkte Becker und hob hervor, dass Humor eine wichtige Rolle spielt, um dem Alter mit einer gewissen Leichtigkeit zu begegnen. "Mit Hilfe des Humors können wir der Trübsal des Alters ein Schnippchen schlagen", sagte er.
"Ich blicke zuversichtlich auf die vor mir liegende Zeit"
Pfarrer Becker verwies auch auf biblische Beispiele wie Abraham und Sarah, die im hohen Alter noch neue Herausforderungen annahmen. Er selbst plane, im Ruhestand alte Kontakte neu aufleben zu lassen, sich ehrenamtlich zu engagieren und möglicherweise wieder in einem Chor mitzusingen. "Ich blicke zuversichtlich auf die vor mir liegende Zeit", sagte Becker und betonte, wie wichtig ihm die Unterstützung durch seine Familie und sein Vertrauen in Gott seien. Pröpstin Anke Spory dankt dem Kirch-Veteranen
Pröpstin Anke Spory betonte in ihrer Rede die Dankbarkeit, die Becker stets auszeichnete: "Ich bin dankbar, ich hatte immer gute Kollegen", hatte er zu ihr gesagt und unterstrich damit, wie sehr er die Zusammenarbeit im Dekanat schätzte. Spory sagte: "Es ist nicht selbstverständlich, dass das die Quintessenz nach so vielen Jahren ist und dass Pfarrer Becker mit diesen Worten seinen Dienst beendet." Sie dankte ihm im Namen der Landeskirche und überreichte ihm eine Urkunde.
Dekanin Dr. Dorette Seibert hob Beckers Pragmatismus, Humor und Empathie hervor
Dekanin Dr. Dorette Seibert hob Beckers Pragmatismus, Humor und Empathie hervor. Sie dankte ihm für seine Geselligkeit und Hilfsbereitschaft und überreichte ein Geschenk des Dekanats, um seinen Übergang in den Ruhestand zu feiern. Die Kirchenvorstände von Heidelbach, Schwabenrod/Münch-Leusel und Leusel brachten ebenfalls ihre Wertschätzung zum Ausdruck und überreichten Becker eine Rebstock-Patenschaft für drei Rebstöcke, die ihn jährlich mit Wein beliefern wird.Der Abschiedsgottesdienst in der Kirche in Heidelbach wurde von Claudia Bodenstein (Organistin) und dem Posaunenchor Heidelbach/Holzburg unter der Leitung von Joachim Müller musikalisch gestaltet. Der Chor des Kirchspiels Billertshausen unter der Leitung von Christina Wedekind, den Pfarrer Rieko Becker und Pfarrer Walter Bernbeck einst gründeten, überraschte ihn nach dem Gottesdienst vor der Kirche mit einem kleinen Auftritt.
Pfarrer Rieko Becker hinterlässt eine beeindruckende Bilanz
Pfarrer Rieko Becker hinterlässt eine beeindruckende Bilanz, wie seine Kirchenvorstände für ihn herausgearbeitet hatten: In 16 Jahren in Heidelbach führte er rund 1120 Gottesdienste, 96 Hochzeiten und Taufen, 128 Konfirmationen, 1664 Konfirmandenstunden und mehr als 160 Beerdigungen durch. Seit 1999 lebte er in Alsfeld und hat in dieser Zeit einige Jahre Elternzeit genommen, in denen er sehr viele Vertretungsdienste sowie auch Religionsunterricht übernahm.