Was ist los in der Helios-Klinik?
Alle stationären Patienten entlassen - Insiderin sagt: "Wir werden hingehalten"
Fotos: Christopher Göbel
13.06.2024 / GREBENHAIN -
In der Oberwaldklinik in Grebenhain (Vogelsbergkreis) läuft anscheinend nicht alles rund. Vergangenen Freitag wurden sämtliche stationären Patientinnen und Patienten aufgefordert, das Haus zu verlassen. Für notwendige Operationen wurden die Patienten in andere Häuser des Klinik-Konzerns verlegt, aber das Personal muss dennoch vor Ort sein. OSTHESSEN|NEWS sprach mit einer Insiderin über die Vorgänge.
Einigen Patienten sei auch gesagt worden, dass sie ihre Sachen über das Wochenende in der Klinik lassen könnten, denn am Montag ginge es weiter. "Diese Patienten haben am Freitag noch einen Anruf bekommen, dass sie ihre persönlichen Dinge bis spätestens Montag abgeholt haben müssten", sagt die Mitarbeiterin.
Klinikgeschäftsführer Mock: "Wir prüfen all unsere Optionen"
"Mit unseren Patientinnen und Patienten, die bereits einen Termin für ihren stationären Aufenthalt erhalten haben, planen wir auf Wunsch neue Termine in Hünfeld, den Helios HSK Wiesbaden oder in anderen spezialisierten Kliniken. Ein Großteil dieser Patienten hat sich bereits für eine Behandlung in Hünfeld entschieden, was uns sehr freut. Der Zeitraum für die Umplanung unserer Patienten wird sich zunächst auf die kommenden 14 Tage erstrecken", so Mock.
Auch, wenn sich nun keine stationären Patienten mehr in der Klinik befinden, müsse das Personal "Dienst nach Plan" machen. "Uns wurde gesagt, dass das wegen der Versorgungsleistung für die Klinik nötig sei. Die Angiographie-Anlage ist kaputt, aber schon seit Anfang des Jahres", so unsere Informantin.
Momentan keine Operationen
"Wir dürfen derzeit nicht operieren, auch keine Notfälle", erzählt sie. Lediglich ambulante Operationen, bei denen es sehr sicher sei, dass sie das Haus am selben Tag wieder verlassen können, dürften durchgeführt werden. "Falls es Komplikationen gibt, müssen diese Patienten sofort in andere Kliniken verlegt werden", so die Mitarbeiterin. Ihr sei aufgefallen, dass alle arteriellen Patienten "nach und nach in Hünfeld operiert wurden". Auch seien Anfang der Woche Materialien aus der Röntgen-Abteilung, beispielsweise Kontrastmittel, in die Hünfelder Helios-Klinik St. Elisabeth gebracht worden. "Einige Ärzte unserer Klinik haben auch schon tageweise in Hünfeld operiert."Zum derzeitigen Klinikbetrieb in Grebenhain sagt Sebastian Mock: "Davon unabhängig läuft der ambulante Betrieb weiter: Patientinnen und Patienten können sich also weiterhin zu ambulanten Behandlungen und Sprechstunden in unserem MVZ und in der in unserer Einrichtung angesiedelten proktologischen Praxis einfinden."
Insiderin: "Und dann kommt der große Knall"
"Wir sind alle sehr verunsichert", erzählt unsere Informantin. "Es wurde zwar gesagt, dass nach 14 Tagen wieder alles laufen wird, aber ich denke nicht, dass es wie bisher weitergeht. Am 20. Juni ist die nächste Klinikkonferenz angesetzt. Meine Vermutung ist, dass wir Mitarbeitende bis zum Ende des zweiten Quartals, also Ende Juni, hingehalten werden. Und dann kommt der große Knall." (Christopher Göbel) +++