Vernissage zur Foto-Ausstellung

Sammlung Michael Schupmann: Bilderreise durch Nachkriegsdeutschland

Vernissage zur neuen Fotografie-Ausstellung mit rund 100 Werken aus der Sammlung Michael Schupmann im Bad Hersfelder Kapitelsaal.
Fotos: Christopher Göbel

09.06.2024 / BAD HERSFELD - Der Mediziner Michael Schupmann hat seit den 1980er Jahren Fotos gesammelt. Im Bad Hersfelder Kapitelsaal präsentiert er seit Freitagabend rund 100  Schwarz-Weiß-Fotografien aus seiner umfangreichen Sammlung. Zur Vernissage sprachen Bürgermeisterin Anke Hofmann und Stadträtin Aysegül Tas-Dogan. Die Eröffnungsrede hielt Dr. Henrike Holsing, stellvertretende Leiterin des Museums im Kulturspeicher in Würzburg.



Der Titel der Ausstellung, die auch während der gesamten Festspielzeit bis zum 8. September zu sehen ist, lautet "Fotografie? Fotografie!". Die Vielfalt der von Dr. Michael Schupmann, aus Bad Hersfeld stammender Landarzt, gesammelten Fotografien ist außergewöhnlich. Bei manchen der Bilder ist auf den ersten Blick ersichtlich, was dargestellt ist, bei anderen braucht es Zeit, um das Motiv zu erkennen. Gezeigt werden Werke zahlreicher Fotografinnen und Fotografen, darunter Peter Keetmann, Bernd und Hilla Becher, Floris M. Neusüß und Horst Wackerbarth. Auch Schupmann-Fotografien sind zu sehen. Dr. Manuel Schmidtlein gestaltete die Vernissage am Freitagabend am Flügel musikalisch mit.

"Ausstellung der ganz besonderen Art"

"Wir hatten seit langer Zeit keine reine Foto-Ausstellung mehr in unserem Museum", sagte Bürgermeisterin Anke Hofmann (parteilos) bei der Vernissage. Der Grundstein für diese "Ausstellung der ganz besonderen Art" sei am Rande der Kokoschka-Ausstellung im vergangenen Jahr gelegt worden. Die Ausstellung sei repräsentativ für die Fotografie-Kunst seit 1945, fügte Stadträtin Aysegül Tas-Dogan (SPD) hinzu. "Der Kapitelsaal ist nicht groß genug für die komplette Sammlung Michael Schupmanns, die rund 700 Fotografien umfasst", sagte Tas-Dogan. Für Bad Hersfeld sei eine Auswahl von rund 100 Werken getroffen worden, die von Lisa Hendrich vom Stadtmarketing aufgebaut worden sei.

Gespräche und Begegnungen

Die Ausstellung ist thematisch geordnet und ein "Streifzug durch die bundesrepublikanische Kultur- und Fotografie-Geschichte", wie Tas-Dogan es ausdrückte.  Michael Schupmann dankte, dass er in seiner Heimatstadt ausstellen könne, und bezog auch seine Ehefrau Ingrid mit ein. Bei der Sammlung seien für die beiden auch die Gespräche und Begegnungen mit den Fotografen wichtig gewesen.

Dr. Henrike Holsing, stellvertretende Leitung des Museums im Kulturspeicher in Würzburg, hielt den Festvortrag. "Diese Sammlung ist von ungewöhnlicher Stringenz", so Holsing. Sie habe eine Schupmann-Ausstellung in Erfurt besucht, bei der rund 400 Fotografien gezeigt worden waren. "Man kann bei der Sammlung durch die Fotografie-Geschichte der Nachkriegszeit wandeln. Es ist eine sehr persönliche Sammlung von Werken, die Schupmann meist von den Fotografen selbst erworben hat", sagte Holsing.

Sie erwähnte, dass Schupmanns Sammelleidenschaft bereits während seiner Studienzeit in Tübingen begonnen habe. "Mit der Fotografie kann man eine ganz neue Welt entdecken. Die hier ausgestellten Werke zeigen, dass Fotografie mehr sein kann als die sachliche Darstellung der Realität." Holsing ging auf einzelne Fotografien ein und erzählte von deren Entstehungsgeschichten. "Es ist ein Schatz, den Michael Schupmann zusammengetragen hat, und ich freue mich, dass seine Heimatstadt das anerkennt und diese Ausstellung zeigt."

Verlängerte Öffnungszeiten zur Festspielzeit

Öffnungszeiten des Museums und der Ausstellung sind dienstags bis samstags von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr, an Sonntag und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr. Während der Festspiel-Saison vom 21. Juni bis 18. August können die Fotografien dienstags bis sonntags von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 21 Uhr besichtigt werden. (Christopher Göbel) +++

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