Landkreis-Wettbewerb, Teil 1
Regionalbewusst bauen und leben: Gute Beispiele für naturnahe Gärten gesucht
Fotos: Landkreis Fulda
08.06.2024 / REGION FD -
Während die Artenvielfalt massiv schwindet, wachsen die Siedlungsbereiche – die Lebensräume von Tieren und Pflanzen werden immer weiter eingeschränkt. Umso wichtiger ist eine bewusste Gartengestaltung. Im Wettbewerb "Regionalbewusst bauen und leben" werden besondere Gärten im Landkreis Fulda prämiert. Naturnah ist hierbei ein wichtiges Stichwort, aber auch eine kreative Gestaltung des Gartens und Regionalität stehen im Fokus. Kurzum: Gärten, in denen Mensch und Natur gleichermaßen Raum finden.
Platz für zahlreiche Tierarten
Aber nicht nur Insekten hilft ein Naturgarten. Auch Vögeln, Igeln, Eidechsen, Fröschen und Kröten und zahlreichen anderen Kleintieren bietet ein strukturreich gestalteter Garten Platz. "Natürliche Baustoffe wie Holz oder Natursteine und Elemente wie ein Teich oder Reisighaufen können nicht nur optische Akzente setzen, sondern bieten Nist- und Nahrungsmöglichkeiten", erklärt Janet Emig vom Fachdienst Landwirtschaft beim Landkreis Fulda. "Wildfruchthecken bieten Vögeln und Kleinsäugern Unterschlupf, im Frühjahr Nahrung für Insekten und im Herbst Naschereien – auch für den Menschen." Generell ist Nutzungsvielfalt ein wichtiges Stichwort: durch Bepflanzung und Pflanzengemeinschaften sonnige Inseln schaffen genauso wie schattige Plätze, Windschutz und Regenschutz. Wer sich gut auskennt, kann unterschiedliche mikro-klimatische Gartenzonen schaffen, die dazu noch pflegeleicht sind, wenn die Pflanzen sich im Laufe des Jahres überwachsen und somit Fremdanwuchs unterdrücken. Der Wettbewerb
Der Wettbewerb "Regionalbewusst bauen und leben" wird vom Fachdienst Regionalentwicklung beim Landkreis Fulda ausgerufen. Mitmachen können Bauherrinnen und Bauherren beziehungsweise Eigentümerinnen und Eigentümer aus dem gesamten Landkreis Fulda. Bewerben kann man sich entweder mit einem Garten oder mit einem Gebäude. Hierfür gilt es, einen Fragebogen auszufüllen und Fotos einzureichen. Teilnahmeschluss ist der 2. September 2024. Eine Experten-Jury bewertet die Einreichungen, anschließend werden die jeweils fünf besten Gärten und Gebäude als Best-Practice-Beispiele auf der Webseite des Landkreises Fulda präsentiert. Zudem erhalten die Gewinnerinnen und Gewinner je einen 50-Euro-Gutschein, der bei Betrieben des Rhöner Charme eingelöst werden kann. Alle Infos, die Teilnahmebedingungen sowie die Bewerbungsunterlagen findet man online auf www.landkreis-fulda.de/regionaltypisches-bauen. Hier werden auch die Gewinnerinnen und Gewinner aus der ersten Runde des Wettbewerbs aus dem Jahr 2021 vorgestellt. Ansprechpartner ist Jürgen Simon: Telefon 0661 6006-7970, E-Mail: regionalentwicklung@landkreis-fulda.de.Beispielhafte Elemente eines regionalen/naturnahen Gartens
· Haus-/Hofbaum· kleine Bäume zum Schattenspenden
· Alternative zur Wegebefestigung: Kiesel, Splitt, Sand, Wiesenwege, Bohlen
· wenn eine Wegefestigung notwendig: heimische Steine, Ackerlesesteine, Basalt, Sandstein, Vollziegelsteine und Natursteine aus Hausabbrüchen (wieder)verwenden
· Befestigung durch Böschungsbepflanzung und Naturstein-Trockenmauern
· durch Bepflanzung und Pflanzengemeinschaften Nutzungsvielfalt schaffen
· Mischkulturen (Diversität) mit Fruchtfolgen und unterschiedlichen Wachstumsebenen
· gestalterische Note (Upcycling: Leitern als Zaun, Kaffeekanne als Nistkasten, alte Fahrräder als Rankhilfe etc.)
· Nutzgehölze (Idealfall: Streuobstwiesen)
· Kräuterbeete
· gepflegt (Terrasse mit Stauden und Blumen) darf neben "unordentlich" existieren (pm) +++