Melsungen sichert sich Platz fünf
4.500 Zuschauer brüllen die MT gegen den THW Kiel zum Punktgewinn
Fotos: goa
03.06.2024 / KASSEL -
Saisonfinale der MT Melsungen gegen den großen THW Kiel: im Heimspiel in der Kasseler Rothenbach-Halle ging es für die MT am Sonntagnachmittag darum, mindestens einen Punkt zu holen, um als Tabellenfünfter die Saison zu beenden. Außerdem wurden gleich vier Spieler aus dem Profikader verabschiedet. Das Spiel erlebte zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. Eine famos aufspielende MT in Durchgang eins, die sich aber nach der Pause vom THW zusehends an die Wand spielen ließ und kurz vor dem Ende am Rande der Niederlage navigierte.
Finaler Matchday in der Handball-Bundesliga. Magdeburg war bereits vorzeitig Deutscher Meister, doch für die MT war das Spiel gegen den Vierten, THW Kiel, kein Schaulaufen, sondern stand im Kampf um Platz 5 wieder unter dem MT-Motto "Fulle Power" - der Vorsprung vor Gummersbach sollte über die Ziellinie gebracht werden. Für die European League war man ja bereits durch die Finalteilnahme im DHB-Pokal qualifiziert. Die MT sprühte in der ersten Halbzeit vor Spiellaune, Tempo und Konzentration, allen voran im Angriff ein überragender Timo Kastening und im Kasten ein Nebosja Simic, an dem die Kieler verzweifeln konnten.
Melsungen verspielt fünf Tore Vorsprung
4.491 Zuschauer waren bester Dinge, zur Halbzeit stand ein überzeugender 16:11-Vorsprung auf dem Videowürfel, mit dem der THW noch gut bedient war. Doch die Messe war noch nicht gelesen, THW-Trainer Filip Jicha war nach einer ohnehin nicht allzu berauschenden Saison nicht nach verlieren zumute und Weltstar Domagoj Duvnjak raufte die Nordlichter spürbar zusammen. So wie sich der THW mit den weiteren Stars wie Niclas Ekberg, Steffen Weinhold, Patrick Wiencek, Rune Dahmke, Hendrik Pekeler und Harald Reinkind steigerte und in der 58. Minute sogar in Führung lag, so versank der MT in reihenweise vergeigten Chancen – selbst drei Siebenmeter wurden verschenkt. Ein fantastisch-fanatisches Publikum brüllte und trommelte allerdings die drohende Niederlage aus der Halle hinaus, als gäbe es kein Morgen mehr - die MT glich aus und hielt damit Platz 5. 23:23 - ein Ergebnis, das am Ende auch in Ordnung geht und für beide Teams versöhnlich war. Im Anschluss wurden mit Sindre Aho, Ivan Martinovic, Domagoj Pavlovic und dem 2016er-Europameister Julius Kühn gleich vier Spieler und Publikumslieblinge durch Sportvorstand Michael Allendorf verabschiedet. Großes Kino: auch knapp eine Stunde nach Spielschluss erwiesen die fast vollzählig auf den Rängen gebliebenen Zuschauer den Abgängern die verdiente Ehre – Chapeau!
MT in eigener Halle eine Macht
Die MT belegt durch das Unentschieden hinter Magdeburg, den Füchsen Berlin, Flensburg und Kiel den fünften Platz – das beste Endergebnis seit 2019. Nur eine einzige Niederlage vor eigenem Publikum (jüngst im Hessen-Derby gegen Wetzlar) unterstreicht, dass die MT zu Hause eine Macht ist – kein Wunder bei diesen Fans. (goa)+++