Fußball-Kreisoberliga Nord

Die brutale Welt des Fußballs: Erleichterung im Haunetal - Frust im Werratal

Benedikt Schott (vorne rechts) hat gerade das 1:0 für seine SG Haunetal erzielt
Fotos: Hans-Hubertus Braune

31.05.2024 / HAUNETAL - Fußball ist so schön und kann doch so brutal sein. Diese Phrasenschwein-Parole passt zum Abstiegsduell der Fußball-Kreisoberliga Nord. Auf dem Sportplatz in Wehrda (Haunetal, Landkreis Hersfeld-Rotenburg) trafen die heimische SG Haunetal und die SG Werratal aufeinander.



Die Vorzeichen waren klar: Wer gewinnt, der darf Relegation spielen und so zumindest die Chance auf den Klassenerhalt wahren. Den Werratalern reichte dazu sogar ein Unentschieden. Gut 250 Zuschauer pilgerten an die Barrieren des idyllischen Sportplatzes. Hinterm Zaun ließen sich die Kühe auf der Weide nebenan vom Fußball nicht stören, das Gras schmeckte wohl zu gut.

Auf dem grünen Rasen ging es ähnlich gemächlich zu. Wer einen Leckerbissen erwartet hatte, fand sein Glück an der Grillbude, das Fußballspiel plätscherte lange Zeit vor sich hin. Und das war nur allzu verständlich. Beide Mannschaften wirkten angespannt, niemand der 22 Mann wollte einen Fehler machen. Torchancen blieben Mangelware. Hektik kam nicht auf, was wiederum auch am herausragenden Schiedsrichter Leonard Plutz (Burghaun) lag. In der Schlussphase musste er ein paar Gelbe Karten zücken, ansonsten gab es kaum Aufreger.

Spannend war es natürlich - und für die beiden Fanlager aufregend. Wie eine Erlösung wirkte der Treffer von Benedikt Schott in der 71. Minute für die Fans der Gastgeber. Schott erhielt im Strafraum der Gäste völlig frei stehend das runde Leder, blieb cool und traf in die linke untere Ecke zum viel umjubelten 1:0. Werratal versuchte nun alles, bleib aber insgesamt einfach zu harmlos. Schließlich passte eine weitere Fußballphrase zu diesem Spiel: "Wer das erste Tor schießt, der gewinnt auch". Richtig.

Während die Jungs der SG Werratal völlig konstatiert den Abstieg hinnehmen müssen, jubelten die Haunetaler. Es ist aber lediglich ein Zwischenschritt. Nun wartet die Relegation. Am kommenden Dienstag geht es bereits mit einem Heimspiel los. Zu Gast ist dann der Tabellenzweite aus der A-Liga Hersfeld-Rotenburg, also die SG Heinebach/Osterbach (64) oder die SG Rotenburg/Lispenhausen (63). Dies entscheidet sich am Donnerstagnachmittag. Zumindest nach drei Siegen in Folge können die Haunetaler mit Mut und Selbstbewusstsein in die Relegation gehen.

SG Haunetal: Ruppel; Zettl, Pfalzgraf, Torben Tränker, Malachowski, Makovii, Bobak, Schmidt, Gebhardt, Gerlach, Benedikt Schott (Paul, Jonas Tränker, Marcel Schott)

SG Werratal: Löhn; Kraus, Ruch, Krestel, Litz, Aliyev, Henze, Jannes Erbe, Nils Erbe, Thornagel, Peter (Cotan, Brod)

Schiedsrichter: Leonard Plutz (SV Burghaun)

Zuschauer: 260

Tor: 1:0 Benedikt Schott (71.). (hhb) +++

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