Leben vom Brot der Freiheit
Fronleichnam in Fulda - Bischof Gerber predigte im Dom
Fotos: Martin Engel/ Rene Kunze
31.05.2024 / FULDA -
In dieser Zeit, in der wir uns sorgen, um das gesellschaftliche und politische Klima, in der wir Unheilvolles erleben im realen und virtuellen Raum, seien wir aufgefordert, "mit der Eucharistie im Herzen loszuziehen und auf die Straße zu gehen", sagte Bischof Gerber beim Festgottesdienst in Fulda. Es komme darauf an, welche Dynamik sich durchsetzt, bei unserem Wählen und Wirken, welche Dynamik unsere Gesellschaft prägen würde.
Freiheit, selbst zu handeln
Dass viele meinten, sie müssen schlagen, verbal, virtuell in den sozialen Medien oder auch handgreiflich, sei ein Spiegel von Unkultur unserer Zeit. Man müsse in diesen Tagen vielmehr leben als diejenigen, die vom Leib Christi, vom Brot der Freiheit gekostet haben, so der Bischof: Dabei die Gefühle und Verletzungen der anderen Menschen ernst nehmen, die Geschichten, die hinter diesen Wunden stehen, ernst nehmen, Unrecht benennen und sich nicht damit abfinden.Aus der Erfahrung, dass Gott zuerst an uns handelt, uns beschenkt mit der Freiheit, können wir selbst handeln, betonte Gerber und sagte: "Mit dem Heiland im Herzen kannst du dazwischen gehen, wo Unrecht und Verletzungen geschehen".
Prozession durch die Innenstadt
Nach dem feierlichen Festgottesdienst im Fuldaer Dom führte der Prozessionsweg bei leichtem Nieselregen durch die Straßen der Stadt. Schon am frühen Morgen wurden die vier Altäre geschmückt und bunte Blumenteppiche mitten in der Stadt ausgelegt. Mehr als 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zogen vom Dom zum ersten Altar am Bonifatiusplatz, zum Universitätsplatz, zum Buttermarkt und dann zum vierten Altar an der Stadtpfarrkirche.