Jury entschied sich für Debütroman
Konstantin Ferstl erhält Literaturpreis Fulda 2024
Foto: Andreas Fuchs
31.05.2024 / FULDA - Der Literaturpreis Fulda 2024 geht an Konstantin Ferstl. Seinen Debütroman "Die blaue Grenze" (Rowohlt Berlin), der im August 2023 erschienen war, würdigte die unabhängige fünfköpfige Jury nun als das bedeutendste Romandebüt der Buchsaison Herbst 2023/Frühjahr 2024.
Mit der Auszeichnung verbunden ist ein Preisgeld von 10.000 Euro. Die Verleihung findet am Mittwoch, 19. Juni 2024, um 19.00 Uhr im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschlosses statt. Die Laudatio hält Jury-Mitglied Christoph Schröder. Der Preis-träger wurde telefonisch über die Jury-Entscheidung informiert. Er freue sich sehr und werde den Literaturpreis Fulda 2024 im Sommer in Fulda gerne persönlich entgegennehmen, sagte Ferstl in dem Telefonat.
Die Jury schreibt in ihrer Begründung: "Konstantin Ferstl hat einen Roman geschrieben, der in seiner unbändigen Erzählfreude, seinem anarchischen Humor und der Fülle seiner Einfälle die Tradition des barocken Schelmenromans auf-greift und in eine zeitgemäße Form überführt. ,Die blaue Grenze‘ ist zugleich ein virtuoser Ritt durch die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts, ein Familien- und Abenteuerroman, der zeigt, wie das Private politisch wird und die Politik das Private bestimmt. Nicht zuletzt ist es auch ein Buch über die Wunder und Abgründe der Liebe, zärtlich und wehmütig, vor allem aber ein großes Lesevergnügen von der ersten bis zur letzten Seite."
Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hatten nach der Ausschreibung im September 2023 rund 40 Romane für den Wettbewerb um den Debütpreis der Stadt Fulda eingereicht. Nach der Lektüre trafen die Jury-Mitglieder eine erste Auswahl. Diese wurde dann nochmals verdichtet auf eine Shortlist mit neun favorisierten Titeln. Auf deren Grundlage ermittelte die Jury in ihrer finalen Sitzung im Fuldaer Stadtschloss den diesjährigen Preisträger.
Die aktuelle Jury besteht aus dem Literaturkritiker Christoph Schröder, der Schriftstellerin Zsuzsa Bánk, der Literaturkritikerin Julia Schröder, dem Schriftsteller Christoph Peters und der Autorin Silke Stamm, die 2023 den Literatur-preis Fulda erhalten hat. Organisiert wird der Wettbewerb im Auftrag der Stadt Fulda und in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt von Silke Hartmann von der Agentur "Kulturperle – Kommunikation und Kulturmanagement".
Zur Person – Preisträger Konstatin Ferstl
Konstantin Maria Ferstl, geboren 1983 im Altmühltal, ist Regisseur, Autor und Musiker. Er studierte Regie in München. Bereits sein Abschlussfilm "Trans Bavaria" kam ins Kino und wurde mehrfach ausgezeichnet. Für "Finis Terrae", einen Essayfilm mit dem Philosophen Alain Badiou, reiste Konstantin Ferstl ein-mal um die Welt. "Die blaue Grenze" ist sein Debütroman, für den er das Münchner Literaturstipendium erhielt. Konstantin Ferstl lebt in München, Rom und in der Hallertau. (pm/kho/jo) +++Cover-Foto: Rowohlt Berlin