Nachdreher zum Battle of Barock-Abend

Sergej Braun: "Fulda ist mega sportlich" - ein Volltreffer in der Esperantohalle

Sergej Braun am Ziel seiner Wünsche: Zum dritten Mal hat er seinen WM-Titel verteidigt
Fotos: Martin Engel

29.05.2024 / FULDA - Das war ein Abend, der ins Herz traf. Zumal das Publikum eine Atmosphäre erzeugte und rüberbrachte, die so mancher kaum für möglich gehalten hätte. Wenige Plätze, vor allem in den Oberrängen, waren nicht besetzt in der Esperantohalle. Bleiben also 2.200 bis 2.300 Zuschauer. Und der Name der Veranstaltung - wenn man so will die Losung - klang nicht nur wie ein Versprechen. Sie war auch ein Stück weit Programm. Battle of Barock III stand drauf, Battle of Barock III war auch drin. 


Nicht nur der abschließende Höhepunkt riss alle von den Sitzen, als Sergej Braun zum dritten Mal seinen Weltmeistertitel im Kickboxen verteidigte. Auch die Anzahl der Kämpfer, die aus Brauns Gym in der Christian-Wirth-Straße in Kohlhaus antraten, sorgte dafür, dass sich Fulda in der Präsenz dieses Sports zukünftig einen bleibenden Namen machen dürfte.

"Aus meiner Sicht verlief der Abend sehr gut", sagte dann auch Sergej Braun. "Was richtig gut war und mir richtig gefallen hat: dass Fulda mega sportlich ist und auch mit Gästen oder Kämpfern anderer Nationen mitfieberte. Das fand ich super. Es war der Hammer."

Gleich zweimal Gewicht gelassen: erst 4,5 Kilogramm, dann mehr als 9

Der Weltmeister über seinen Kampf. Er gab ihm das Etikett "sehr gut". Auch, weil er innerhalb von sieben Tagen zweimal kämpfen musste. Und dabei ordentlich Gewicht machen musste: gegen den Marokkaner eine Woche zuvor mussten 4,5 Kilogramm runter, damit er in die 85er-Gewichtsklasse kam - für den Fight am Samstag in Fulda waren es gar neun Kilogramm und 400 Gramm. Von Sonntag bis Freitag. "Das war nicht das erste Mal. Um halt in die niedrigere Gewichtsklasse runterzurutschen."

Dass der 34-Jährige in den beiden ersten Runden noch verhaltener boxte und vergleichsweise größeren Wert auf seine Deckung legte, auch dafür hat er eine Erklärung. Eine Woche zuvor brach er sich den großen Zeh in Holland, und er erklärt: "Nach ein paar Kicks mit den Beinen habe ich gemerkt, dass ich mehr mit den Händen machen muss. Und dann hat sich mein Gegner mehr und mehr in den Clinch gerettet."

Veranstaltung kam bestens an in der Esperantohalle, die Stimmung war Bombe

Doch Braun steigerte sich, "ich musste auch", lacht er. "Das war ein Kampf richtig auf Augenhöhe. Mein Gegner war etwas aktiver. Aber am Ende des Tages zählen die getroffenen Schläge." Und die sprachen für Sergej Braun, der sich weiterhin Weltmeister nennen darf. Der stolz wirkt. Auch darauf, dass die Veranstaltung in der Esperantohalle so toll ankam. "Die Stimmung war echt Bombe."

Zum, wie erwähnt, dritten Mal verteidigte Braun seinen Titel. Was er jetzt macht? "Erstmal sacken lassen", sagt er und ein, zwei Wochen Pause. Sein nächster Kampf ist voraussichtlich im Spätsommer, wohl im September. Dann wieder bei Glory, der Champions League des Boxens. (wk)


Übersicht über und Anzahl der Kämpfer, die aus Brauns's Gym in Fulda mitmachten:

Radion Meleschenko
Tansel Günal
Mohammad Pordoli
Metim Domolli
Noah Stumpf
Sergej Bold
Jonas Kocevski
Robert Guzialowski
Muhammad Said Yilmaz
Alice Kremser
Ibrahim Poywiz 
Damian Gurtatowski
Ronald Blackhammer
Dominik Arnold
Sinan Seferagic
Sergej Braun

sowie 
Oleksii Atamanchuk Ost Hessen Boxclub Hünfeld    +++

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