FOLL REGIONAL
Erzeuger und Wirte vernetzen: Förderprogramm der Stadt Fulda
Grafik: Agentur Schöne Aussicht und Alexander Bender
01.06.2024 / ANZEIGE -
Wie kann man die lebensmittelproduzierenden Betriebe in der Region fördern, der Gastronomie unter die Arme greifen, beide zusammenbringen und das auch noch den Gästen vermitteln? Keine einfache Aufgabe – die Stadt Fulda ist sie angegangen und hat das Förderprogramm FOLL REGIONAL aufgestellt. Bis Ende 2027 läuft FOLL REGIONAL, das zugleich auch Marketing-Kampagne und Herkunftssiegel ist.
Vereinfacht zusammengefasst: Die Stadt Fulda belohnt Gastronomien mit finanziellen Zuschüssen, wenn sie nachweisen können, dass sie ihre Lebensmittel zu einem fest definierten Anteil von regionalen Erzeugern beziehen. Das noch neue Projekt ist erst einmal auf eine Laufzeit bis 2027 angelegt, die Gastronomien verpflichten sich bei Teilnahme, ihre Produkte zuverlässig mindestens für drei Jahre von den Betrieben in der Region zu beziehen. OSTHESSEN|NEWS begleitet das Förderprogramm, das auch Marketing-Kampagne ist, und stellt in den nächsten Wochen sechs teilnehmende Gastronomien vor.
Hohe Lebensmittelqualität, Transparenz für die Kundschaft
Wenn Gastronomien mit lokalen und regionalen Spezialitäten auf der Speise- und Getränkekarte werben, bedeutet das: Die Zutaten für diese Speisen und Getränke werden traditionell in der Region erzeugt. Die Rohstoffe können also ernte- und schlachtfrisch ohne lange Transportwege verarbeitet werden. Das hat Vorteile: Die Kosten sinken, die Qualität der Nahrungsmittel ist hervorragend, die lokale Wirtschaft wird gestärkt. Und natürlich kommt das auch der Umwelt zugute.FOLL REGIONAL soll ein Anreiz für die im Stadtgebiet Fulda ansässige Gastronomie sein, verstärkt mit den lokalen Erzeugern und Veredlern zusammenzuarbeiten. Verpflichten sich die Gastronomien dazu und können das über ihren Wareneingang nachweisen, erhalten sie das FOLL REGIONAL Siegel und dürfen damit werben. Für die Gastronomie ist das ein Wettbewerbsvorteil. Für die Gäste bedeutet das Transparenz, denn mit dem Siegel wissen sie, woher die Lebensmittel stammen. Da nicht nur Lebensmittelsicherheit und -qualität, sondern auch der Umweltaspekt für viele Menschen immer wichtiger wird, ist diese Transparenz vorteilhaft für die Gastronomien.
Vorteile für Gastronomien
Natürlich arbeiten viele Gastronomien ohnehin aus Gründen der Lebensmittelqualität und der Wirtschaftlichkeit mit lokalen Erzeugern zusammen. Trotzdem stellt das Förderprogramm der Stadt Fulda noch einmal einen besonderen Anreiz dar, mehr Rohstoffe aus der Region zu beziehen. Gastronomien, die in dieser Hinsicht noch eher zögerlich sind, werden angeregt, umzudenken und mitzumachen.Viel wichtiger ist der Marketingbaustein des Förderprogramms, der ganz klar zeigt, wie hochwertig die hier erzeugten oder veredelten Produkte sind. In Form des FOLL REGIONAL Siegels wird das über die (Spitzen-)Gastronomien bis hin zu den Endkunden kommuniziert, die so ein Bewusstsein für den in Osthessen hohen Standard in Sachen Lebensmittelqualität entwickeln können.
Das Kleingedruckte: strenge Auflagen
Wollen Gastronomien am Förderprogramm FOLL REGIONAL teilnehmen, ist ein Antrag an die Förderstelle "Foll Regional" bei der Stadt Fulda zu richten. Dieser kann ganz unkompliziert online unter www.follregional.de ausgefüllt werden. Betriebe geben in dem Förderantrag an, in welchen Produktgruppen sie mehrheitlich regionale Produkte einsetzen werden. Nach einem Jahr müssen die teilnehmenden Betriebe nachweisen, dass in jeder Produktgruppe mindestens 50 Prozent der Rohstoffe aus regionaler Erzeugung stammen. Bis zu 18 Produktgruppen werden gefördert. Die Mindestzahl liegt bei sieben. Wer den Nachweis für sieben Produktgruppen erbringt, erhält 700 Euro Zuschuss. Bei zwölf Produktgruppen sind es 1.200 Euro, bei 18 Produktgruppen 1.800 Euro. Die Erzeugerbetriebe müssen in einem Umkreis von maximal 50 Kilometern um Fulda angesiedelt sein. Tatsächlich konnte im Oktober 2023 bei der Vorstellung des Förderprogramms FOLL REGIONAL im Marmorsaal des Stadtschlosses der Groma-Vertriebsleiter Einkauf Jürgen Zentgraf anhand der Kataloge schon zeigen, dass 600 Produkte aus 37 Warengruppen von insgesamt 38 lokalen Erzeugern verfügbar sind.Ausschließlich Gastrobetriebe im Stadtgebiet Fulda können sich anmelden. Voraussetzung ist außerdem, dass die Speisen und Getränke vor Ort verzehrt werden. Lieferdienste und Straßenverkauf sind damit ausgenommen.
Wie genau die lokalen Gastronomien zu dem Förderprogramm stehen, warum sie teilnehmen und welche Vorteile das Programm tatsächlich hat, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. OSTHESSEN|NEWS stellt sechs der teilnehmenden Betriebe ab Anfang Juni jeweils im Abstand von zwei Wochen vor. +++