"Ausbildung garantiert Qualität"

Erfolgreiche NOT SIM! 22 Extra-Notfälle für die DRK Fulda-Nachwuchs-Retter

Die DRK Fulda Auszubildenden übten unter anderem an einem realistischen Verkehrsunfallszenario mit der Feuerwehr Fulda.
Fotos: Hendrik Urbin

26.05.2024 / FULDA - Alarm! Die NOT SIM - der realistische Trainingstag für die Notfallsanitäter-Azubis vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Fulda ging in die zweite Runde. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr hatten Rettungsdienstleiter Heinz Peter Salentin, seine Organisatorin Linda Ruffing und ihr Team am Samstag eine Neuauflage ausgerichtet.


Ob Heckenscheren-Unfall, Hängetrauma, ein gebrochenes Sprunggelenk, der Sportunfall im Fitnessstudio oder eine Hirnblutung: alle Notfälle wurden ganz nah an der Realität an Orten in Stadt und Landkreis Fulda nachgestellt. Und das sorgte bei Augenzeugen für Aufsehen.

Aber zunächst die Frage: Wie funktioniert die NOT SIM? "Alle Rettungswagen sind ausschließlich mit Azubis besetzt. Normalerweise ist in der dreijährigen Ausbildung immer ein erfahrener Praxisanleiter mit dabei. Der fehlt bei unserer NOT SIM", erklärt Ruffing und betont: "Dieser Tag ist für unseren Nachwuchs enorm wichtig. Sie werden sprichwörtlich ins kalte Wasser geworfen: Der Vollprofi, den sie sonst immer fragen können, fehlt und sie müssen eigenständig und schnell Entscheidungen treffen." Im Hintergrund sind die Praxisanleiter aber trotzdem dabei, denn sie schauen sich den jeweiligen Einsatz akribisch an, schreiben mit und bewerten ihn. Später wird er dann detailliert nachbesprochen. Heißt: Die Nachwuchs-Retter werden zu einem Notfallort alarmiert, übernehmen die medizinische Versorgung vor Ort, stellen eine Diagnose, bringen den Patienten - speziell ausgebildete Mimen - ins Krankenhaus und machen eine professionelle Übergabe in der Notaufnahme.

Partner der NOT SIM 2024 sind die Feuerwehr Fulda, der Abschleppdienst Hansen, die Hessische Polizei sowie das Klinikum Fulda und das Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda, jeweils mit den Zentralen Notaufnahmen. Zudem unterstützen Notärzte der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin des Klinikums.

Insgesamt 22 Einsatzszenarien werden an dem zehnstündigen Aktionstag mit sieben Rettungswagen und somit 14 Auszubildenden durchgespielt. Unterstützt werden sie von zwei Notarzteinsatzfahrzeugen. Dr. Matthias Kalmbach, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) im Landkreis Fulda, machte sich ein Bild vor Ort und zeigte sich im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS beeindruckt: "Die Organisation dieses Praxistages war sehr aufwändig. Sie zeigt die Leistungsfähigkeit des Roten Kreuzes und den hohen Stellenwert, den Aus- und Weiterbildung einnehmen."

"Ausbildung garantiert Qualität"

Öffentlichkeitswirksam war ein nachgestellter Verkehrsunfall in der Heidelsteinstraße. Ein Kleinwagen war in einen Abschlepper gekracht. Die Fahrerin wurde dabei schwerverletzt. "VU KLEMM", hieß die Einsatzmeldung. Feuerwehr und Rettungsdienst rückten an. Das Auto musste mit Schere und Spreizer aufgeschnitten werden. Die Patientin kam nach umfassender medizinischer Erstversorgung ins Krankenhaus.

"Eine gute Ausbildung garantiert später eine hohe Qualität", betonte Christoph Schwab, Vorstandsvorsitzender des DRK Fulda, und sprach von einem hohen Standard. "Von der Schulbank in die Praxis - das muss trainiert werden und dafür ist die NOT SIM genau das richtige Format. Nur so können wir unsere Auszubildenden fit für die Zukunft machen." Heinz Peter Salentin, Geschäftsbereichsleiter Rettungsdienst beim DRK Fulda, ergänzte: "Die Bandbreite der Notfälle war enorm. Ich bin stolz auf das Orga-Team und auch die Umsetzung durch unsere jungen Kollegen." Klar wurden bei dem Trainingstag auch Fehler gemacht. "Aber nur so lernt man. Das ist am Ende Sinn der Sache." (Christian P. Stadtfeld) +++

X