Diskussionen mit Format
Stadtparlament tagt: Vom Kreisel über Preisschilder und einem neuen Markttag
Archivbild: O|N/Hans-Hubertus Braune
26.05.2024 / BAD HERSFELD - Die Stadtverordnetenversammlungen in Bad Hersfeld genießen den Ruf, dass sie zügig und schnell abgehandelt werden. Manch einer vermisst lange Diskussionsrunden, die zumeist keine neuen Erkenntnisse und vielmehr ständige Wiederholungen bringen. Die Sachthemen werden zumeist in den Fachausschüssen beraten.
Stadtverordnetenvorsteher Professor Lothar Seitz blieb auch am Donnerstagabend im Bürgerhaus vom Stadtteil Hohe Luft seiner professionellen Linie treu. Sein klares und starkes Bekenntnis zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland brachte er an Tag der Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag zu Beginn der Versammlung zum Ausdruck. "Wir können stolz sein, ein Grundgesetz zu haben", sagte Seitz. Andere Länder wie beispielsweise Spanien oder Portugal hätten viele Inhalte für ihre jeweiligen Verfassungen übernommen.
Verkehrskonzept für die Zufahrten zu den Einkaufsmärkten
Inhaltlich wurden drei Themen diskutiert. Die Verwaltung hatte mit ihrem recht kurzfristigen Ansinnen, am Knotenpunkt Heinrich-von-Stephan-Straße/Max-Becker-Straße einen Kreisel (bürokratisch: Kreisverkehrsplatz) bauen zu wollen, für Verwunderung in der politischen Familie gesorgt. Nicht der Inhalt, aber die Art und Weise des Handels verwunderte die Fraktionen.Klimaneutralität: Oberhalb von einer Milliarde Euro
Installation von PV–Anlagen eignen, zu erfassen. Dabei sollen Frei,- Dach- und Fassadenflächen berücksichtigt werden.
Zur Begründung erklärte die FWG: Zur Erreichung der selbstgesetzten Klimaziele auf Grundlage des mehrheitlich beschlossenen Klimanotsandes in Bad Hersfeld müssen alle Wege gedacht werden, um die Erzeugung von erneuerbaren Energien voranzutreiben. Die städtischen Flächen stellen eine bedeutende Größe dar und aufgrund der aktuellen und zukünftigen angespannten Haushaltslage unsere Stadt und ihrer Gesellschaften, ist ein zeitnaher und flächendeckender Ausbau mit PV aus eigenen Mittel dafür nicht absehbar.
Dem Antrag wurde einstimmig zugestimmt. Etwas kontroverser wurde besprochen, ob denn das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 vor allem finanziell und von der Personalverfügbarkeit überhaupt machbar sei. Daran gibt es durchaus Zweifel. Hierzu ergriff auch Bürgermeisterin Anke Hofmann das Wort. Sie gab einen Überblick über die Maßnahmen, welche die Stadt bereits auf den Weg gebracht hat. Und sie nannte ein Preisschild für die Gesamtkosten aller im Stadtgebiet von Bad Hersfeld (also nicht die reinen Kosten für die Stadt selbst): Nach dieser Kalkulation für die gesamten Kosten hin zur Klimaneutralität für alle Bürgerinnen und Bürger und für die Stadt summieren sich die Kosten auf "oberhalb von einer Milliarde Euro". Die kommunale Wärmeplanung solle auf den Weg gebracht werden.
Ein Erlebnismarkt am Wochenende?
Andreas Rey von der CDU sagte: "Das Thema ist uns grundsätzlich sympathisch". Die Christdemokraten wollen in einem Prüfauftrag aber auch die Möglichkeiten einer Markthalle in Betracht ziehen. Bernd Böhle sieht ebenso die Möglichkeit, einer Bereicherung für die Stadt. Die Verwaltung werde nun die Möglichkeiten eines Wochenendmarktes sondieren. Noch ist offen, wie dieser zusätzliche Markt aussehen kann. (Hans-Hubertus Braune) +++