SG Barockstadt im Statistik-Check
Schaaf auf den Spuren von Granit Xhaka
Archivfotos: ON | Jonas Wenzel - yowegraphy
24.05.2024 / FULDA -
Am vergangenen Samstag endete die Saison der SG Barockstadt in der Fußball-Regionalliga Südwest auf einem grundsoliden siebten Platz. Wäre sogar mehr drin gewesen, oder landete die Truppe von Trainer Sedat Gören genau dort, wo sie hingehört? OSTHESSEN|NEWS lässt die Daten sprechen.
Mit Platz sieben das beste Abschneiden seit dem Aufstieg in die Regionalliga, 15 Siege, 13 Pleiten, sechsmal Remis. 50 Tore geschossen, 44 kassiert. Soweit die nackten Basisdaten der SG Barockstadt in der abgelaufenen Runde. Aber im Zeitalter von Big Data geht noch mehr in Sachen Zahlen: Der Check beim Scouting-Dienstleister Wyscout verleiht der Spielzeit zusätzlichen Kontext.
Fast überall im Liga-Mittelfeld
Eines vorweg: Der siebte Rang im Klassement spiegelt die Leistungen der SGB insgesamt recht treffend wider. Sowohl beim Ballbesitz (49,8%), als auch bei Flanken, Pässen in die Tiefe, Passhäufigkeit, Dribblings, Zweikämpfen in der Luft und am Boden sowie bei der "Modestatistik" Pressingintensität rangieren die Osthessen im Mittelfeld der Liga.Auffallend dabei: Der Abwehrverbund stand dank Korsettstangen wie Aaron Frey, "Zweikampfkönig" Kristian Gaudermann (10 Zweikämpfe/90 min, Platz drei in der Regionalliga Südwest), der vermutlich auch auf Weltreise das direkte Duell nicht scheuen wird, oder "Staubsauger" Eric Ganime (Platz fünf bei den Balleroberungen) meist stabil und verzeichnet Topwerte bei Gegentoren (Platz vier), xGA (expected goals against = anhand der Chancenqualität zu erwartende Gegentore, Platz vier) sowie zugelassenen Torschüssen (Platz zwei).
Wenig Durchschlagskraft im Sturmzentrum
Der Barockstadt fehlte nicht zuletzt ein echter Knipser in der Sturmmitte. Dem fleißigen Gal Grobelnik war das Bemühen nie abzusprechen (über vier Strafraumaktionen pro 90 Minuten), allerdings führte er auch bei begangenen Fouls und Abseitspositionen die Rangliste an. Am Ende kam der Slowene auf fünf Treffer in 33 Partien.Köhl der Unruhestifter, Schaaf der Taktgeber
Zum Toptorjäger mit zehn Einträgen avancierte derweil der umtriebige Flügelflitzer Marius Köhl. Der gebürtige Saarländer gehörte aber nicht nur in Sachen Endprodukt zu den herausragenden Offensiv-Protagonisten: Auch bei den Torabschlüssen (75 insgesamt, Platz 9 in der Liga), Dribblings (7,7 pro Spiel, Platz 4) und als Ballschlepper ließ der 22-Jährige aufhorchen. Werte, die zumindest statistisch an Erstliga-Größen wie Donyell Malen oder Karim Adeyemi erinnern.Den Vergleich mit bekannten Namen muss auch Leon Pomnitz nicht scheuen. Der elegante Linksfuß gehört zwar in keiner Kategorie zur absoluten Spitze, liegt aber in der Addition aller Werte sehr gut im Rennen. (mh)++