Hessischer Bauerntag in der Hessenhalle
Bauern stinkt der Bürokratie-Irrsinn - Ernährungssicherheit im Fokus
Fotos: Hans-Hubertus Braune
23.05.2024 / ALSFELD - Die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft stehen den Bauern ins Gesicht geschrieben. Klimawandel, Wetterextreme, Gesetze, Vorgaben, Unsicherheiten in allen Bereichen - die Laune ist nicht besonders gut. Doch die Bäuerinnen und Bauern lassen sich so leicht nicht unterkriegen und sie können kernig werden, wenn es um ihre Zukunft geht.
Präsident Karsten Schmal berichtete von einer Tagung der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, deren Vizepräsident er ist. Dort habe er gespürt, wie mies die Stimmung in den einzelnen Branchen ist. "Das habe ich in sieben Jahren so nicht erlebt bisher. Normal bin ich doch derjenige, der immer klagt. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie unser Land am Stock geht, wenn man sieht, wie es den anderen geht. Da wird einem angst und bange", sagte Schmal.
"Dann handele ich als Landwirt Joachim Rukwied als Europäer"
Beim Thema Pflanzenschutz und dem Einsatz von Glyphosat lobte er die EU-Entscheidung zur Verlängerung von zehn Jahren. Ein Verbot steht im Raum: "Wenn Berlin nicht zur Vernunft kommen sollte, handele ich als Landwirt Joachim Rukwied als Europäer. Wie Sie das interpretieren, das überlasse ich ihnen", sagte Rukwied. Pflanzenschutzmittel seien notwendig, auch aus den aktuellen Herausforderungen der Wetterextreme heraus. Er warnte: "Wir brauchen ein Zukunftsprogramm Pflanzenschutz, welches dieser Bezeichnung gerecht wird. Was im Moment im Landwirtschaftsministerium in Berlin vorgeschlagen wird, ist, das sage ich als Landwirt Joachim Rukwied, ein Steinzeitprogramm, zurück in die Steinzeit und nicht in die Zukunft."Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV), betonte, wie wichtig Planungssicherheit für die Landwirtinnen und Landwirte sei: "Wir brauchen eine starke und wettbewerbsfähige Landwirtschaft in Deutschland. Dafür sind Zukunftsperspektiven für die Landwirtinnen und Landwirte sowie für die ländlichen Räume unerlässlich."
haben einen kooperativen Weg eingeschlagen und bereits erste Lösungen für die hessischen Landwirtinnen
und Landwirte präsentiert."
DBV-Präsident Joachim Rukwied betonte die enge Zusammenarbeit zwischen dem Hessischen und dem Deutschen Bauernverband und bedankte sich für die großartige Unterstützung bei den Bauernprotesten: "Gemeinsam haben wir viel erreicht. Wir haben die Steuererhöhungspläne der Bundesregierung in Teilen verhindert und wir haben die politische Agenda in Brüssel verändert. Bürokratieabbau und Ernährungssicherung spielen wieder eine Rolle. Wir sprechen neben den Themen Tierwohl, Biodiversität und Klima auch wieder intensiv über die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe."
"Wir wollen sie nicht knechten, sondern hegen und pflegen"
Rhein sagte beim Hessischen Bauerntag, landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland produzierten Lebensmittel nach höchsten internationalen Standards und trügen damit entscheidend zur Ernährungssicherung, zum Erhalt regionaler Wertschöpfungsketten und zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen bei. "Das verdient Respekt und Anerkennung", äußerte der Regierungschef, der drei Handlungsfelder der hessischen Landwirtschaftspolitik hervorhob: Die Stärkung des rechtlichen Rahmens für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Landwirtschaft, die Formulierung eines ersten Landwirtschaftsgesetzes für Hessen und die Überarbeitung des Naturschutz- sowie des Grüne-Band-Gesetzes.