Teamwork der 240 Einsatzkräfte

Gieseler Forst steht in Flammen: Blaulichtorganisationen üben den Ernstfall

Am Samstagmittag übten Einsatzkräfte, wie ein Waldbrand am besten unter Kontrollen gebracht werden kann
Fotos: Rene Kunze

12.05.2024 / NEUHOF - Dicke schwarze Rauchwolken, brennende Bäume und große Hitze: der Wald steht in Flammen. Was bei so einer dramatischen Lage zu tun ist, das trainierten rund 240 Einsatzkräfte am Samstagmittag im Gieseler Forst. Bei der großangelegten Übung zum Thema Vegetationsbrand waren Feuerwehr, DLRG, THW, HessenForst, Polizei und das DRK Fulda vor Ort. "Diese Übungen sind extrem wichtig für uns", berichtete Friederike Prömse-Schneider, Bereichsleiterin Produktion am Forstamt Fulda.  



Um 10 Uhr bemerkt ein Ehepaar einen kleinen Waldbrand zwischen Giesel und Hosenfeld am Parkplatz Sieberzheiligen. Sie melden den Vorfall, woraufhin die Leitstelle eine Meldung bezüglich eines kleinen Entstehungsbrandes an die Einsatzkräfte weitergibt. Das Feuer breitet sich weiter aus. Aus einem kleinen wird ein großer Brand. Plötzlich brennen auch die anliegenden Waldgebiete. Insgesamt 55 Hektar Wald stehen in Flammen.

So oder so ähnlich könnte es ablaufen. Was in diesem Fall nur eine inszenierte Übung war, könnte in Zukunft Realität werden. Auf solch einen Ernstfall bereitete man sich am Samstagmittag vor. "Durch Übungen wie diese können wir für den Ernstfall proben. Es gibt schließlich immer Optimierungsmöglichkeiten, wie man die Zusammenarbeit zwischen Forst und den einzelnen Beteiligten verbessern kann", erklärte Prömse-Schneider. Besonders im Jahr 2022 hat es eine alarmierende Anzahl an Waldbränden gegeben, weshalb Übungen wie diese nötig sind. 

Ablauf und Zusammenarbeit optimieren 

"Wir können hier auch mal mit den Feuerwehren durchspielen, wie die Zusammenarbeit funktioniert. Wir können daraus nur lernen und wissen dann, wo die Schnittstelle ist zu unserem Handeln und unseren Überlegungen", sagte Forstamtsleiter David Nöllenheidt. In diesem inszenierten Fall eines Brandes breiteten sich die Flammen auf dem Boden immer weiter aus. "Wir haben uns entschieden, eine Kreisregnerstrecke aufzubauen, um den Boden zu bewässern und das Bodenfeuer zu stoppen", erläuterte Adrian Vogler, Kreisbrandinspektor.  

Bei der Übung waren außerdem die Bürgermeister von Kalbach, Neuhof, Flieden und Großenlüder vor Ort. Auch Vize-Landrat Frederik Schmitt (CDU) machte sich ein Bild von der Lage: "Waldbrandübungen sind extrem wichtig. Man sieht, dass das Zusammenspiel und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Einheiten die allerwichtigsten Punkte sind. Heute hat das sehr gut geklappt, aber genau da wollen wir auch nochmal draufgucken."

Vogler appellierte im Interview mit OSTHESSEN|NEWS noch einmal an die Bevölkerung: "Alle, die sich engagieren wollen, bei einer Hilfsorganisation der Blaulichtfamilie, sind herzlich dazu eingeladen, einzutreten und dieses System zu unterstützen." (kg) +++

X