Frauenpower bei den Maltesern

Geschäftsführerin Christin Benkner: "Wir packen dort an, wo Hilfe nötig ist"

Christin Benkner, erste Geschäftsführerin der Geschichte des Malteser-Hilfsdiensts Vereins Fulda war zu Gast bei OSTHESSEN|NEWS
Fotos: Laura Struppe

20.05.2024 / FULDA - Weiblich, 32 Jahre jung und an der Spitze des Malteser-Hilfsdienstes Fulda: Christin Benkner. Damit ist sie die erste Geschäftsführerin in der Geschichte des Malteser Hilfsdienst e.V. Fulda. Benkner erklärt: "Das ist auch bei den Maltesern noch etwas ganz Besonderes. Nur rund 17 Prozent der Geschäftsführer sind weiblich."



Die Malteser in Fulda sind in zwei Rechtsträger unterteilt. Zum einen gibt es den eingetragenen Verein, welcher sich unter anderem um die Arbeit mit ehrenamtlichen Helfern in der Diozöse Fulda kümmert und diese koordiniert. Zum anderen gibt es die Malteser gGmbh, die gemeinnützige Tochtergesellschaft des Vereins. An der Spitze dieser gGmbh steht die Bezirksgeschäftsführerin Snjezana Schnell. Beide Rechtsträger der Malteser in Fulda werden somit von Frauen geführt.

Benkner ist die erste Diözesangeschäftsführerin in der Geschichte des Malteser e.V. in der Diozöse Fulda. Nach der Bekanntgabe, dass die 32-Jährige die Stelle übernehmen würde, bekam sie von ihrem Umfeld viel positive Resonanz. Die Vereinsmitglieder freuten sich über ein neues Gesicht und frischen Wind in Form einer jungen weiblichen Besetzung. Antonia Sauer, Pressesprecherin der Malteser Fulda, berichtet: "Wir sind beglückwünscht worden, Benkner als Geschäftsführerin zu bekommen. Das liegt daran, dass sie sehr engagiert ist und das Malteser-Sein lebt."

Woher kommt Benkners Leidenschaft zu den Maltesern? 

"Die Malteser haben in mir ein Feuer entfacht", sagt Benkner begeistert. Die 32-Jährige kommt ursprünglich aus Neuhof: "Die Verbundenheit zu Fulda hat sich durch mein ganzes Leben gezogen." Nach ihrem Bachelorstudium, begann sie ein Masterstudium in Berlin. Zu dieser Zeit arbeitete sie nebenbei bei den Maltesern. Dieser Job gefiel ihr so gut, dass sie sich auch weiterhin dort engagierte. 

So übernahm sie unter anderem die Betreuung der (Bundes-)Freiwilligendienste. Aber auch weitere Aufgaben wie die Assistenz des Regionalgeschäftsführers halfen Benkner "umfassende Einblicke zu erlangen." Die Arbeit bei den Maltesern ist für sie aber mehr als nur ein Beruf: "Das ist ein Verband, mit dem ich mich identifiziere. Ich fühle mich hier wohl, mir gefallen die Projekte, die hier angeboten werden."

Auch die Vielseitigkeit der Malteser ist ein Aspekt, der Benkner überzeugt hat: "Das Gute an den Maltesern und auch der Grund, weshalb ich auch gerne dort arbeite, ist, dass wir dort anpacken, wo Hilfe notwendig ist. Wir haben Angebote für Kinder, für Erwachsene bis hin zu verschiedensten Themen, die das Alter betreffen, zum Beispiel Einsamkeit, demenzielle Erkrankungen und vieles mehr." Mit der "Malteser-Jugend" möchte der Verein außerdem gezielt Heranwachsende erreichen und ihnen eine Zukunft bei den Maltesern anbieten.

"Keine One-Woman-Show"

Für die Perspektive der Hilfsorganisation hat Benkner bereits einiges geplant. So zum Beispiel die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen zu stärken. Vor allem möchte sie aber klarstellen: "Das ist keine One-Woman-Show", stattdessen setzt sie auf ein gutes Miteinander innerhalb des Vereins und auch in Verbindung mit der Tochtergesellschaft. Ein weiteres Ziel der 32-Jährigen ist es, die Digitalisierung voranzutreiben: "Wir wollen attraktive, digitale Lösungen für Ehrenamtliche schaffen, damit diese einfach und schnell an Informationen kommen."  

Ihre Arbeit führt Benkner nach dem Leitsatz aus: "Bedarfe kennen, erkennen und Strukturen schaffen, um diese Bedarfe des Ehrenamtlichen abzudecken" - vor allem aber mit Leidenschaft. (Katharina Geppert) +++

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