Kosten in Höhe von 13,5 Millionen Euro

Bagger statt Baden! Abriss im Freibad ist in vollem Gange

Derzeit bestimmen Bagger das Bild im Schlüchterner Freibad. Das Kassenhäuschen ist bereits abgerissen. Weitere Gebäude folgen in Kürze.
Foto: Stadt Schlüchtern

08.05.2024 / SCHLÜCHTERN - Baggern statt Baden: Im Schlüchterner Freibad haben derzeit große Maschinen das Sagen und sorgen für die notwendigen Abrissarbeiten.



Die großen Schuttberge im Zugangsbereich des Schwimmbades zeigen deutlich, wie emsig dort derzeit gearbeitet wird. Das Kassenhäuschen mit Kiosk ist bereits den Baggern zum Opfer gefallen. Derzeit werden Vorbereitungen getroffen, um auch das angrenzende Gebäude mit Technik, Sanitär- und Umkleideräume dem Erdboden gleich zu machen. Die Bauten werden durch zwei neue ersetzt.

Doch nicht nur hier waren Arbeiter bereits aktiv: In den vergangenen Wochen haben die Baggerfahrer auch bereits im Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken aufwändig sämtliche Fliesen und Beckenköpfe mit der Schaufel abgetragen. Die bisherige Bodenplatte der Becken wird weitergenutzt und als Untergrund für das Verlegen wichtiger Leitungen verwendet. Diese Leitungsebene wird mit einer Betonage versiegelt.

Die Abrissarbeiten waren im Vorfeld europaweit ausgeschrieben worden und konnten nach langen Planungs- und Genehmigungsphasen an ein Gelnhäuser Unternehmen vergeben werden. Nach dem Abriss geht es an den Wiederaufbau. Zunächst erfolgt der Erdaushub, damit die Rohbauten erstellt werden können.

Das Entscheidende beim Wiederaufbau der beiden großen Becken ist, dass die Betonage im Bodenbereich vor dem Fliesen etwa ein halbes Jahr lang vollständig aushärten muss. Aufgrund der Verlegung von Leitungen werden die neuen Beckenköpfe später ungefähr 45 Zentimeter über dem normalen Außenniveau liegen. Dadurch wird sichergestellt, dass auch motorisch Gehbehinderte barrierefrei Zugang haben, da sie sich am Rand niederlassen und dann mit einer Drehbewegung ins Wasser gleiten lassen können.

Die Stadt Schlüchtern betreibt das Freibad etwa seit dem Jahr 1930.

Der Gebäudebestand sowie die Schwimmbadtechnik wurden zuletzt im Jahr 1980 grundlegend überarbeitet. Deswegen muss sie nun vollständig erneuert werden. Ziel ist es, neben den notwendigen technischen Neuerungen der Gesamtanlage einen zeitgemäßen Auftritt zu geben, eine behindertengerechte Infrastruktur zu schaffen und die Betriebskosten zu senken.

Neben der grundlegenden Sanierung der Schwimmerbecken nach dem neuesten Stand der Technik wird auch das Kleinkindbecken neu geplant und in den Sicht- und Einwirkbereich des Schwimmmeisters gebaut. Ein neuer Schwimmmeisterturm mit zusätzlichem Sanitätsraum ermöglicht die Überwachung des Gesamtgeländes. Das bestehende Kinderbecken wird stillgelegt und zu einem Trockenspielplatz umgestaltet, die Durchschreitebecken der Anlage durch barrierefreie Mulden sowie die Rutsche zum Nichtschwimmerbecken durch eine neue, breitere Anlage ersetzt.

Nach Fertigstellung der Becken werden zudem die Pflasterflächen mit neuen Belägen versehen und die Übergänge zu der Liegewiese und zu den Verkehrsflächen landschaftsplanerisch überarbeitet.

Die prognostizierten Gesamtkosten für das Bauprojekt belaufen sich derzeit auf etwa 13,5 Millionen Euro netto für die reinen Umbauarbeiten am Freibad, ohne den Außenbereich. Der Bürgermeister und das Verwaltungsteam setzen sich intensiv für zusätzliche Fördermittel ein, um den Eigenanteil erheblich zu reduzieren.

Bürgermeister Möller wird im Rahmen der nächsten Stadtverordnetenversammlung am 10. Juni einen Bericht über die laufenden Umbauarbeiten, die genauen Baukosten und den Bauzeitenplan des Freibadumbaus vorlegen. Darüber hinaus wird er Informationen zur Zwischennutzung in Hutten und im Hallenbad einschließlich der geänderten Öffnungszeiten präsentieren. Ebenso wird ein Statusbericht zum Umbau in Hutten sowie zu den technischen Änderungen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Hallenbad erfolgen. (pm) +++

Diese Planungsskizze zeigt eine Draufsicht auf das Freibad nach der Umbauphase.
Zeichnung: Stadt Schlüchtern

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