Gut besuchter Bürgertalk im KaDeBe
"Müssen bei der Entwicklung unserer Stadt kreativ bleiben"
Die Biedermeier-Gruppe sowie Gardisten der historischen Bürgergarde standen Spalier und begrüßten die Interessierten vor dem KaDeBe.
Fotos: Stadt Schlüchtern
09.05.2024 / SCHLÜCHTERN -
Im Rahmen des Helle Markt fand die erste Veranstaltung im KaDeBe, dem Kaufhaus des Bergwinkels, statt. In einer kurzweiligen Talkrunde mit Bürgermeister Matthias Möller und weiteren Gästen wurde über den sozialen Zusammenhalt in Schlüchtern und die Entwicklung der Stadt gesprochen. Rund 60 Interessierte verfolgten das Gespräch und nutzten die Gelegenheit, um Fragen zu stellen und Anregungen und Wünsche zu äußern.
Teilnehmer der Talkrunde waren neben Bürgermeister Möller noch Axel Ruppert (WITO-Vorsitzender), Canan Kir (Vorsitzende der türkisch-islamischen Gemeinde), Christina Zimmermann (Schülersprecherin des Ulrich-von-Hutten-Gymnasium), Kerstin Baier-Hildebrand (Leiterin der Abteilung Familien, Sport, Kultur und Tourismus) und Thomas Rau, der für die Liegenschaften der Stadt Schlüchtern verantwortlich ist.
Idee hinter dem KaDeBe
Matthias Möller erklärte die Idee hinter dem KaDeBe so: "Das ehemalige Gebäude der VR Bank stand länger leer, deshalb haben wir uns ein besonderes Konzept überlegt." Ab sofort haben regionale Unternehmen und Vereine die Möglichkeit, sich im KaDeBe zu präsentieren. Außerdem sollen regelmäßig Veranstaltungen und Workshops stattfinden. Auch Räumlichkeiten für Co-Working und ein Jugendtreff sind vorgesehen. "So wollen wir Schlüchtern dynamisch und zeitgemäß weiterentwickeln und wieder mehr Menschen in die Innenstadt locken", sagte der Rathauschef.
"Der Handel befindet sich in einem Wandel", betonte Axel Ruppert, "also suchen wir Lösungen, die sich an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger orientieren. Denn sie entscheiden letztlich, wie sich die Stadt entwickelt." Nur so könne erreicht werden, dass die Menschen langfristig in Schlüchtern und der Region blieben.
Soziales Miteinander
Stadtentwicklung bedeute aber nicht nur Wirtschaftsförderung und Einkaufsmöglichkeiten, es gehe auch um das soziale Miteinander, leitete Moderator Nico Bensing von der Kommunikationsagentur Bensing & Reith den nächsten Themenblock ein. Canan Kir sagte dazu: "Wir fühlen uns hier gut integriert. In Schlüchtern werden vor allem Familien und Jugendliche super gefördert." Sie selbst engagiere sich politisch und rief die Anwesenden dazu auf, sich aktiv für die eigenen Interessen einzusetzen.
Als Schülersprecherin setzt sich Christina Zimmermann für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ein und vertritt deren Interessen. "Die Räumlichkeiten im KaDeBe sind ein Schritt in die richtige Richtung", sagte sie. Dennoch gebe es Verbesserungspotenzial: "Es heißt immer, wir Jugendlichen hätten keine Lust, uns einzubringen. Das stimmt nicht. Wir wünschen uns mehr Kommunikation auf Augenhöhe und auf Plattformen, die wir auch nutzen, zum Beispiel Instagram." Gemeinsam mit der Stadt sollten Formate erarbeitet werden, die den Schülerinnen und Schülern schon früh die Möglichkeit geben, sich mit Politik auseinanderzusetzen und eigene Ideen zu verfolgen.
Zusammenhalt stärken
Für Kerstin Baier-Hildebrand stand fest: "Es ist wichtig, dass wir bei der Entwicklung unserer Stadt kreativ bleiben. Wir sind schon auf dem richtigen Weg, aber wir müssen ihn auch konsequent weiter gehen." Dabei setze sie auf den Dialog mit den Schlüchterner Bürgerinnen und Bürgern: "Nur so können wir zielgerichtet handeln." Das sah auch Thomas Rau so: "Die Räume, die momentan geschaffen werden, sollen den sozialen Zusammenhalt stärken. Deshalb sind sie für alle da, unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft."
Matthias Möller appellierte abschließend an die Geduld der Bürgerinnen und Bürger: "In Schlüchtern passiert viel, und es geht gut voran, aber Entwicklung ist ein Prozess, der dauert. Trotzdem dürfen wir auf das stolz sein, was wir bereits geschafft haben." In der anschließenden offenen Runde hatten alle Interessierten die Möglichkeit, den Podiumsteilnehmern ihre Fragen zu stellen und Anregungen zu äußern. Dies wurde eifrig genutzt.