300 Teilnehmer
Klares Bekenntnis für ein starkes Europa: "Pulse of Europe" auf dem Uniplatz
Laut Veranstalter kamen am Sonntag rund 300 Teilnehmer zur Pro-Europa-Veranstaltung auf den Uniplatz
Fotos: Mediennetzwerk Hessen/Mirko Luis
06.05.2024 / FULDA -
"Verteidige das Herz Europas – mit deiner Stimme!", lautete das Motto einer Kundgebung, die am Sonntagnachmittag nach Angaben des Veranstalters – der überparteilichen Bürgerinitiative "Pulse of Europe" – 300 Menschen auf den Fuldaer Uniplatz lockte.
Zu den Kernanliegen der Veranstaltung gehörte, auf die Bedeutung, der Europawahl am 9. Juni hinzuweisen, aber auch ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Bei angenehmen Frühlingstemperaturen eröffneten die "Richies", die Lehrerband der Richard-Müller-Schule, das Programm. "Wir haben heute ein breites Bündnis mit der Fuldaer Wirtschaft, den Kirchen, Verbänden sowie kulturellen und zivilgesellschaftlichen Organisationen herstellen können", hob Klaus Becker bei der Begrüßung hervor.
"Vor ein paar Wochen standen wir hier, um ein deutliches Zeichen für Demokratie und gegen Rassismus zu setzen. Heute gehen wir für Europa auf die Straße – es ist schön, dass Sie alle hier sind, aber gleichzeitig schade, dass der Platz bei Weitem nicht so voll ist wie vor ein paar Wochen", bedauerte Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda. Es gebe Kräfte und gefährliche Populisten, die Europa zersetzen wollten und immer wieder den "Dexit" – sprich den hypothetischen Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union (EU) – forderten. "Die Folgen wären auch für Fulda fatal, denn die EU ist der mit Abstand wichtigste Handelspartner Hessens, noch vor China und den USA", betonte Konow.
"Europa ist eine Idee"
"Europa ist mehr als ein politisches Konstrukt. Europa ist eine Idee, für die sich die Menschen begeistern können und sollten", brachte der Philosoph Christoph Quarch als Botschaft mit. "Wir brauchen dringend einen intergenerativen Dialog zwischen Jung und Alt, um Europa nach vorne zu bringen", sagte er kurz nach seiner mit viel Beifall bedachten Rede. "Ich glaube, wir brauchen hier und heute einen europäischen Patriotismus", hatte er auf der Bühne ins Mikrofon gesprochen.
"Bei einer geringen Wahlbeteiligung am 9. Juni hätten die Populisten die besten Chancen, Mehrheiten zu erringen, die uns nicht weiter führen in Europa", verdeutlichte indes Fuldas Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld (CDU). Es gebe eine Vielzahl an Themen, wo nationale Betrachtungsweisen in die Irre führten", so Wingenfeld. "Wir alle können etwas für Europa tun, indem wir zur Wahl gehen und eine demokratische Partei wählen", so die überaus deutlich Botschaft von Wingenfeld.
Vielzahl von Rednern
Vor dem gemeinsamen Singen der leicht abgewandelten Europa-Hymne beleuchtete eine Vielzahl von weiteren Rednern – darunter Andreas Scheibelhut (Europa-Union), Gunter Geiger (Katholische Akademie Fulda), Dr. Thomas Bobke (SPD Fulda), Andreas Böhm (Bündnis 90/Die Grünen), Andreas Goerke (FSSQ), Prof. Claudia Kreipl (Hochschule Fulda), Philipp Kratzer (FDP), Elke Hohmann (Volt), Michael Schmitt ("Fuldaer Bürger für Europa"), Tobias Huth (DGB) und Elias Stankovic (Stadtschülerrat) – den europäischen Geist aus den unterschiedlichsten Perspektiven.
Ein rundum positives Fazit zogen die "Europa-Union Fulda-Hünfeld" und die "Fuldaer Bürger für Europa" um Michael Schmitt als Kooperationspartner des Veranstalters. Neben den genannten Akteuren gab es ein gutes Dutzend weiterer Unterstützer. Laut Klaus Becker war es der Auftakt für weitere Aktionen – so einer Podiumsdiskussion mit allen proeuropäischen Parteien am 14. Mai in der Kapelle des Vonderau Museums und einem Event für Jungwähler am 2. Juni um 14 Uhr – ebenfalls auf dem Uniplatz. (Mirko Luis) +++