Neuanfang als Bürgermeister
Andre Wenzel (BL): "Ich habe mir diesen ersten Tag im Amt genau so vorgestellt"
Fotos: Christopher Göbel
03.05.2024 / SCHENKLENGSFELD -
Andre Wenzel ist im Rathaus angekommen. Rund sieben Monate nach seiner Wahl zum neuen Bürgermeister der Gemeinde Schenklengsfeld (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) konnte er am 2. Mai sein Amt endlich antreten. OSTHESSEN|NEWS besuchte den neuen Rathauschef in seinem noch recht kahlen Amtszimmer.
Wenzel habe alle Mitarbeiter begrüßt und gleich eine Teamsitzung anberaumt. "Vorgestellt hatte ich mich schon in den letzten Wochen. Es war also kein komplett kalter Start", so Wenzel. Seine ehemalige Bürgerliste-Fraktion besuchte den neuen Rathauschef ebenfalls an seinem ersten Tag. "Ich fühle mich hier sehr gut aufgenommen und auch aufgehoben", so der strahlende Bürgermeister.
Er kenne als langjähriges Mitglied der Gemeindevertretung und bisher Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses die "Grundproblematiken" der Gemeinde bereits. In einem Crash-Kurs mit dem Thema Verwaltungsrecht hat sich Andre Wenzel auf seine neue Aufgabe vorbereitet. "So ganz ohne Ahnung anzufangen, wäre nichts für mich gewesen." Noch vor dem heutigen Tag hat er auch allen Mitarbeiter der Gemeinde in sämtlichen Wirkungsorten Besuche abgestattet. "Bei der Vorbereitung möchte ich auch meinem Vorgänger danken, der mir seit der Wahl Einblicke gegeben hat", sagt Wenzel. In den vier Wochen vor Amtsantritt hatte Wenzel frei und konnte sich in Ruhe und mental auf das neue Amt vorbereiten. "Der erste Tag ist bisher genauso gelaufen, wie ich ihn mir gewünscht habe", sagt er zufrieden. Für den 39-Jährigen zählen vor allem drei Schlagworte: Loyalität, Ehrlichkeit und Offenheit. Dies möchte er sowohl für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch für die Bürgerschaft vorleben. "Ich plane auch, eine Bürgersprechstunde einzuführen."
Er sei "ein ganz anderer Bürgermeister-Typ", offen für Neues und möchte - sofern irgendwie möglich - etwas verändern. "Ich möchte ein nahbarer Bürgermeister sein, der den Menschen auch auf Festen oder auf der Straße zuhört. Natürlich kann man es nie jedem recht machen, aber es ist wichtig, auch unangenehme Dinge anzusprechen. Der Dialog ist wichtig. Das ist besser, als alles vor sich herzuschieben", konstatiert der 39-Jährige.Im Familienrat hat der mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern (8 und 5 Jahre) besprochen, dass er nun weniger Zeit haben wird. "Schon bei meinem bisherigen Job in Fulda und meinem kommunalpolitischen Engagement war ich nicht viel zuhause", erzählt Wenzel. Umso wichtiger sei es ihm, die Zeit, die er als Bürgermeister mit seiner Familie verbringen kann, auch gut zu nutzen. "Dann kann ich dich ja mal an der Arbeit besuchen", sagte seine achtjährige Tochter, die die dem Rathaus gegenüberliegende Grundschule besucht.
Auf der politischen Ebene wird Wenzel demnächst eine Sondersitzung zum Haushalt einberufen. "Ich freue mich auf alles, was nun neu vor mir liegt", sagt er. "Wir müssen uns als Gemeinde besser darstellen. Es gibt so viele schöne Dinge hier." Apropos schön: Sein neues Amtszimmer ist noch etwas kahl. Die derzeit lachsrosa gestrichenen Wände werden demnächst weiß erstrahlen und er möchte das Zimmer zukünftig auch für Gespräche oder kleine Konferenzen nutzen. "Es wird ein bisschen repräsentativer werden", sagt Wenzel. Ob auch neue Büromöbel drin sind, müsse "die Finanzlage entscheiden", sagt Wenzel lächelnd. Neben den Baustellen, die Schenklengsfeld wie jede andere Kommune hat, freut sich Andre Wenzel zunächst auf die anstehenden Feste und Feierlichkeiten in der Gemeinde, beispielsweise das Apfelweinfest oder die anstehenden Kirmes-Veranstaltungen. "Es gibt viele positive Dinge und Ereignisse, die man genießen kann", so Andre Wenzel, der nun für die nächsten sechs Jahre der Kopf der Gemeinde Schenklengsfeld ist. (Christopher Göbel) +++