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Vorsicht vor den Zecken - Das können Sie tun, um sich zu schützen // Osthessen|News

O|N-Arzt klärt auf

Vorsicht vor den Zecken - Das können Sie tun, um sich zu schützen

Wie kann man sich am besten Zecken und Krankheiten, welche sie übertragen, schützen?
Symbolbild: Pixabay

04.05.2024 / REGION - Kaum locken die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings und die Pflanzen blühen, zieht es die Menschen nach draußen in die Natur. Leider ist im Frühling auch Zeckenzeit. Und diese beginnt in Deutschland immer früher. Eigentlich startet die Zeckensaison in Deutschland erst im Mai. Der Klimawandel hat allerdings Auswirkungen auf die Paarungsgewohnheiten der Zecken. Mit steigenden Durchschnittstemperaturen beginnt die Zeckensaison somit bereits deutlich früher.



Durch Zecken können zwei besonders gefährliche Krankheiten übertragen. Zum einen wird die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) von Zecken verbreitet und beim Biss auch auf den Menschen übertragen. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine virale Krankheit. In Deutschland stiegen die FSME-Zahlen in den letzten Jahren immer weiter. Während im Jahr 2021 421 FSME-Fälle registriert wurden, waren es im Jahr 2022 bereits 546 Erkrankungen. Das entspricht einer Zunahme von ungefähr 30 Prozent. Im Rekordjahr 2020 wurden sogar 712 FSME-Fälle gemeldet.

Die Erkrankung des menschlichen Gehirns und der Hirn- und Rückenmarkshäute wird am häufigsten durch Zeckenstiche übertragen. Von Mensch zu Mensch wird die Krankheit glücklicherweise nur sehr selten weitergegeben. Die Krankheitssymptome können in manchen Fällen erst einige Tage bis Wochen nach der Infektion auftreten. Somit ist eine Übertragung durch eine Zecke besonders tückisch, weil man den Stich nicht mit der Krankheit in Verbindung bringt.

Eine weitere Krankheit, die von Zecken übertragen wird, ist die Borreliose.


Dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die meistens durch Borrelia burgdorferi verursacht wird. Kinder und Jugendlichen haben durch ihren aktiven Lebensstil und den Kontakt zur Natur ein Risiko von drei bis sieben Prozent, mindestens einmal im Leben von einer infizierten Zecke gestochen zu werden. Allerding kommt es nicht immer zu einer Infektion. Die als Borreliose bezeichnete Erkrankung kann durch Antibiotika gut behandelt werden.

In seinem Epidemiologischen Bulletin 9/2024 informiert das RKI (Robert Koch-Institut) jährlich über die FSME-Risikogebiete und über die Krankheiten, die von Zecken übertragen werden können. Früher war der Schwerpunkt der FSME-Risikogebiete im Süden Deutschlands, also in Bayern und Baden-Württemberg. Aber auch Hessen und der Landkreis Fulda gehören mittlerweile zu den wiederkehrenden Risikogebieten. Bei der Ausbreitung gen Norden wird von Forschern ebenfalls der Klimawandel verantwortlich gemacht. Im Jahr 2024 werden durch das RKI zwei weitere Risikogebiete genannt. Der Stadtkreis Frankfurt (Oder) ist der vierte betroffene Kreis Brandenburgs. In Thüringen wird der Landkreis Altenburger Land in Zukunft als Risikogebiet ausgewiesen. Somit gibt es bundesweit aktuell 180 Kreise, die als FSME-Risikogebiete benannt sind.

Was kann man tun, um sich vor Zecken zu schützen?

Den besten Schutz vor Zecken bringen lange Kleidung und feste, geschlossene Schuhe. Um den Tieren das Krabbeln unter die Kleidung zu erschweren, kann man seine Hose in die Socken stecken. Zecken befallen den Wirt nämlich aus hohem Gebüsch und Gras heraus. Streift man einen Halm, auf dem eine Zecke sitzt, krallt sich das Tier zunächst in der Kleidung fest. Hier kann die Zecke mehrere Tage überleben. Daher sollte man

auch die Kleidung nach einem Ausflug in einem Risikogebiet wechseln. Außerdem sollte man sich und zum Beispiel Familienmitglieder nach einem Ausflug nach Zecken absuchen und diese entfernen.

Impfung schützt vor FSME

Im Jahr 2023 waren 99 Prozent der FSME-Erkrankten, die in der Datenbank des RKI landeten, nicht geimpft oder ihre Immunisierung war unvollständig oder nicht aufgefrischt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, dass sich alle Menschen, die sich in einem Risikogebiet aufhalten, impfen lassen sollten. Die Impfexperten gehen davon aus, dass eine Vielzahl der Erkrankungen mit einem aktuellen Impfschutz vermieden werden könnten. Den Impfschutz benötigen nicht nur Bewohner der betroffenen Kreise, sondern auch für eine Reise oder eine besondere berufliche Gefährdung durch beispielsweise Forstarbeit besteht eine Impfindikation. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen. Danach wird alle fünf Jahre und für Menschen ab 50 beziehungsweise 60 Jahren alle drei Jahre eine Auffrischung notwendig. (Adrian Böhm) +++


Symbolbild: Pixabay
O|N-Arzt Adrian Böhm
Symbolbild: O|N Archiv

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