"Für ein immer besseres Europa"
Nr. 2 auf der Liste der Freien Wähler - Interview mit Engin Eroglu
Fotos Rene Kunze
24.05.2024 / FULDA -
Engin Eroglu sitzt seit 2019 im Europaparlament und ist zur Zeit auf Wahlkampftour in Hessen unterwegs. Der 42-Jährige kandidiert für die Freien Wähler auf Listenplatz 2 hinter seiner bayerischen Kollegen Christine Singer. Kürzlich hatte er seine letzte Plenarsitzung in Straßburg, jetzt finden bis zur Europawahl am 9. Juni keine Zusammenkünfte mehr statt. Doch das heißt keineswegs, dass der FW-Abgeordnete jetzt die Füße hochlegen und sich von seiner anstrengenden Tätigkeit erholen kann. "Mein Terminkalender ist für die nächsten Wochen bis zur Wahl bis zum Anschlag voll. Weil jetzt zum ersten Mal die 16-Jährigen ihr Kreuzchen bei der Wahl machen dürfen, habe ich viele Einladungen zur Vorstellung in Schulen bekommen", berichtet er.
Doch 2012 überwarf sich Eroglu mit den Grünen, ihn störte der Fraktionszwang und die Tatsache, dass praktikable Vorschläge anderer Parteien abgelehnt wurden. "Als lösungsorientiertem Menschen, der ich bin, ging mir das gegen den Strich - ich trat bei den Grünen aus und bald bei den Freien Wählern ein." Seine Ausbildung zum Bank- und Sparkassenkaufmann machte Eroglu bei der Kreissparkasse Schwalm-Eder und arbeitete bei deren Vertriebs- und Immobilien GmbH. Im Jahr 2008 machte er sich in verschiedenen Wirtschaftsfeldern selbstständig. Von 2015 bis 2019 arbeitete Eroglu als selbstständiger Niederlassungsleiter der Sparkassen-Immobilien-Vermittlungs-GmbH. Als Wirtschafts- und Finanz-Experte gehört er deshalb dem EU-Ausschuss Wirtschaft und Währung und dem Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten an.
Für ein Verbot der AfD und ein TikTok-Verbot
"Die Höcke-AfD ist tatsächlich staatsgefährdend, deshalb ist es richtig, ein Verbot zu prüfen und ihnen vor allem den Geldhahn zuzudrehen. Verfassungsfeinde dürfen wir nicht mit Steuergeldern finanzieren, denn Steuergeld bedeutet Lebenszeitentzug", äußert sich Eroglu eindeutig. Er spricht sich außerdem klar für ein Verbot des vor allem von jungen Leuten genutzten chinesischen Messengerdienstes-TikTok aus. "Dort ist vor allem die AfD präsent und indoktriniert die jugendlichen Wähler in einseitiger Weise. Wenn ich Bundeskanzler wäre, würde ich das morgen verbieten", sagt Eroglu entschieden. Er hofft auf eine hohe Wahlbeteiligung und freut sich auf die Fortsetzung seiner Arbeit für ein besseres Europa.(ci)+++