Gleichwertige Ausbildung
Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori stellt kostenlose Meisterausbildung vor
Symbolbild: O|N/Julia Mondry
24.04.2024 / REGION -
Die Hessische Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung zu schaffen. Aus diesem Grund ist eine der ersten Maßnahmen, die umgesetzt werden, die Einführung einer kostenlosen Meisterausbildung.
Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori hat die genaue Ausgestaltung des neuen Fördermodells heute im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Frankfurt der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main vorgestellt.
Während Bachelor- und Masterabschlüsse an öffentlichen Hochschulen kostenfrei sind, schlagen die beruflichen Aufstiegsfortbildungen zu Abschlüssen wie Handwerksmeister, Fachwirtin oder Betriebswirt häufig mit mehreren Tausend Euro bis in den fünfstelligen Bereich zu Buche. "Gleichwertigkeit herstellen heißt hier, die Rahmenbedingungen so anzupassen, dass der finanzielle Aufwand für die Teilnehmenden vergleichbar ist, egal ob sie sich für einen akademischen oder einen beruflichen Bildungsgang entscheiden."
Gut ausgebildete Fachkräfte sind wichtig
Eine Meisterausbildung ist eine gute Investition in die persönliche Laufbahn. Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen können sich selbstständig machen, oder als Angestellte aufsteigen. Sie können den dringend gebrauchten Fachkräftenachwuchs ausbilden und bei Bedarf auch noch ein Hochschulstudium anschließen. Aber diese gute Investition in die eigene Zukunft kostet neben Zeit und Kraft auch viel Geld – bisher.Deutscher Gewerkschaftsbund begrüßt neues Modell
Der Geschäftsführer des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen, Alexandre da Silva, anlässlich der Vorstellung des neuen Fördermodells: "Der DGB Hessen-Thüringen begrüßt das neue Fördermodell für die kostenfreie Meisterausbildung in Hessen. Damit sind die Weichen gestellt, um Fachkräften die Meisterausbildung einfacher zu ermöglichen. Zukünftig haben die Meisterschüler in den allermeisten Fällen keine weiteren finanziellen Belastungen für bisher ungedeckte Lehrgangs- und Prüfungskosten zu tragen. Mit der Erstattung der Kosten wird die Fachkräfteausbildung und -bindung wesentlich unterstützt. Jetzt sind alle damit befassten Organisationen aufgefordert, das neue Fördermodell bekannt zu machen, um noch mehr Fachkräfte zu ermutigen, die Meisterausbildung zu beginnen."Bei Übungen an Steckwänden und im direkten Gespräch machte sich Mansoori ein Bild von den Herausforderungen und Erfolgserlebnissen der Meisterausbildung. "Wir sind angewiesen auf gut ausgebildete Fachkräfte, wie beispielsweise Energie- und Gebäudetechniker. Ich möchte Ihnen meine große Anerkennung dafür aussprechen, dass Sie die Mühen einer Meisterausbildung auf sich nehmen", sagte Mansoori an die zukünftigen Jungmeisterinnen und -meister gerichtet. "Nur mit Ihnen können wir Krisen und Transformationsprozesse stemmen und wettbewerbsfähig bleiben. Daher möchten wir Sie nach Kräften unterstützen und Sie von Kosten entlasten."
Die über 4.000 Absolventinnen und Absolventen, die jährlich in Hessen eine Prüfung auf Meisterniveau nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung abschließen, können sicher sein, dass sie alle wichtigen Informationen zur Förderung im Rahmen ihrer Prüfung erhalten. "An finanziellen Hürden soll in Hessen niemand auf dem Weg zum Meisterabschluss scheitern, denn jeder und jede einzelne wird gebraucht" so Minister Mansoori abschließend. (pm)+++
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin