Auf dem weltgrößten Kreuzfahrtschiff
Der weltgrößte Wasserpark kommt aus Osthessen
Fotos (4): Presse Center Royal Caribbean
22.04.2024 / RASDORF (RHÖN) -
Es ist ein auf den ersten Blick ungewöhnliches Match: Eine Firma aus Osthessen, fernab jeglicher Ozeane, hat den weltgrößten Wasserpark auf dem weltgrößten Kreuzfahrtschiff entwickelt und gebaut. Es geht um den Betrieb Wiegand aus Rasdorf (Rhön) im Landkreis Fulda.
Die Firma Wiegand befasst sich nunmehr seit über 40 Jahren mit dem Bau von Wasserrutschen. Zu Beginn ausschließlich aus Edelstahl. Anlagen in Hessen wurden unter anderem im Rebstockbad Frankfurt sowie auch in der Titustherme und im Stadionbad verwirklicht. Natürlich auch in vielen weiteren Bädern in Osthessen wie in Fulda, Hilders, Eiterfeld, Hünfeld, Bischofsheim, Philippsthal, Eschwege - um nur einige zu nehmen.
Außergewöhnlich starke Winde und Neigung des Schiffs müssen beachtet werden
Dabei seien auf einem Kreuzfahrtschiff noch deutlich mehr Faktoren als an Land zu berücksichtigen. "Es ist mit außergewöhnlich starken Winden zu rechnen, die die Konstruktion belasten. Auch bei einer seitlichen Neigung des Schiffs müssen die Rutschen noch funktionieren und sicher sein. Die Stützen müssen so positioniert sein, dass die einzuleitenden Kräfte genau auf das Stahlskelett des Schiffs treffen und so stabil stehen. Nicht zuletzt müssen die Frequenzen, die durch den Schiffsantrieb hervorgerufen werden, besonders berücksichtigt werden. Es muss ausgeschlossen werden, dass diese die Rutschenkonstruktion zum Vibrieren anregen", erklärt der Osthesse die zahlreichen Schwierigkeiten.Projektleiter Thorsten Orf war "Testrutscher"
Zuvor habe aber die Firma Wiegand diverse Probeläufe in mit Dummys besetzten Reifen durchgeführt und auch der verantwortliche Projektleiter Thorsten Orf glänzte durch seinen aufopferungsvollen Einsatz als "Testrutscher". Ein Job, für den er, wie er berichtet, von Arbeitskollegen, Familienmitgliedern und Freunden des Öfteren beneidet worden. Dass es mitunter große Überwindung kostet, als erster eine Rutsche zu benutzen, daran denken die Wenigsten. "Bei der steilen Freifall-Rutsche auf der Icon stand ich lange unschlüssig am Start und habe mich dann letztendlich an einem Stück Seil heruntergelassen, um etwas tiefer starten zu können. Wenn man dann einmal gerutscht ist und ein Gefühl für die Rutsche bekommen hat, macht das Testrutschen auch wieder Spaß", meint Orf.