O|N war zu Besuch bei Jan-Philip Glania, der seit dem 01. April stolzer Besitzer einer eigenen Zahnarztpraxis ist.
Fotos: Carina Jirsch
26.05.2024 / WARTENBERG -Vom Profi-Schwimmer zur eigenen Zahnarztpraxis: Jan-Philip Glania (35) hat sich seinen beruflichen Traum verwirklicht! Der gebürtige Petersberger hat in Wartenberg-Angersbach (Vogelsbergkreis) eine Praxis in der Straße "Am Schwimmbad 1a" übernommen. Der Name könnte nicht besser passen und scheint für den Olympionike wie gemacht zu sein.
Er ist deutscher Meister 2012 auf 100 Meter sowie 200 Meter Rücken und qualifizierte sich für die Olympischen Spiele 2012 in London mit einem deutschen Rekord. Glania zählt bis heute noch zu einem der besten Rückenschwimmer im ganzen Land.
"Ich würde es jederzeit wieder so machen"
"Die Schwimmzeit war sehr besonders für mich. Ich habe unglaublich viele Erfahrungen und Erkenntnisse gesammelt und würde es jederzeit wieder so machen", berichtete Glania im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Nachdem er unzählige Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften holte und sein Können bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro zeigte, gab er im August 2020 bekannt, seine sportliche Karriere zu beenden und einen anderen Weg einzuschlagen. "Ich habe meinen Traum erfüllt, was das sportliche angeht. Das habe ich mittlerweile abgeschlossen und mir neue Ziele gesucht. In Zukunft möchte ich diese Praxis hier positiv weiterentwickeln und ausbauen."
Derzeit sind acht Mitarbeiter in der rund 160 Quadratmeter großen Praxis angestellt. In insgesamt drei Behandlungsräumen werden Patienten aus der Region bestens versorgt. "Wir bieten fast die komplette Zahnmedizin an und decken für die Familie so weit alles ab", so der 35-Jährige. Die Angersbacher Praxis hat Glania von seiner Vorgängerin Kathrin Sendler Anfang April 2024 übernommen. "Mein Ziel ist es, für Angersbach und Umgebung eine gute Zahnmedizin anzubieten. Ich möchte, dass die Region in den nächsten Jahren zahnmedizinisch bestens versorgt ist", betont er gegenüber O|N.
"Ziel war es, mich irgendwann selbstständig zu machen"
Um in Deutschland seine eigene Arztpraxis zu eröffnen, muss dabei ein weiter Weg zurückgelegt werden: Nach dem fünf Jahre andauernden Studium, für welches ein exzellentes Abitur Voraussetzung ist, muss eine zweijährige Assistenzausbildung durchlaufen werden. "Es war eine sehr anstrengende Zeit, das Studium neben dem Training zu absolvieren. Aber umso mehr bin ich froh, dass ich mich jetzt in meiner eigenen Praxis als Zahnarzt verwirklichen kann", erklärt Glania im Interview. Weiter sagt er: "In den letzten Jahren als angestellter Zahnarzt habe ich sehr viel mitgenommen, gelernt und gesehen. Jetzt kann ich all das umsetzen, so wie ich es möchte."
Und ob er neben seinem anstrengenden Alltag noch Zeit für das Schwimmen hat? Wir haben bei dem 35-Jährigen nachgefragt: "Ab und zu bin ich noch am Schwimmen. Aber vor allem fahre ich Rad oder gehe joggen. Nach so einem langen Arbeitstag will ich einfach hinaus in die Natur. Das ist für mich wichtiger, als in die Schwimmhalle zu fahren."
"Ich brauche keine Angst vor dem Zahnarzt zu haben"
Etwa fünf bis zehn Prozent der Deutschen haben regelrechte Panik vor dem Zahnarztbesuch. In diesen Fällen spricht man von einer echten Zahnarztangst. Oft ist diese so stark ausgeprägt, dass sich Betroffene gar nicht mehr zum Zahnarzt trauen - noch nicht einmal mehr zur Vorsorge. Wie sieht es bei Glania aus? "Ich selber habe tatsächlich gar keine Angst vor dem Zahnarzt, da ich mich bei meiner Ärztin in sehr guten Händen fühle. Und die ist zufällig auch meine Frau", erzählt er abschließend mit einem Schmunzeln im Gesicht. (js)+++