Kooperation mit Hochschule

Beeinträchtigungsgrad über Bundesschnitt: Heilbad bekommt Inklusionshilfe

Am Kulturbahnhof in Bad Salzschlirf kamen die Akteure zusammen
Fotos: Marius Auth

17.04.2024 / BAD SALZSCHLIRF - Der Beeinträchtigungsgrad in Bad Salzschlirf liegt bei 21 Prozent - und damit über dem Bundesschnitt. Deshalb wurde im Sommer 2022 der Verein "Leben und Arbeiten - Wir für Bad Salzschlirf" gegründet, der jetzt von Studierenden der Hochschule Fulda Hilfe bei Inklusionsprojekten bekommt.



15 Studierende des Studiengangs Soziale Arbeit sollen vor Ort beim Aufbau inklusiver Strukturen unterstützen. Die zweisemestrige "Projektwerkstatt", in deren Rahmen etwa Kulturveranstaltungen konzeptioniert und durchgeführt werden, ist integraler Bestandteil des Studiums. Carolin Martin, Lehrkraft für besondere Aufgaben am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Fulda, erläutert, wie das Heilbad davon profitieren kann: "Regelmäßige kulturelle Veranstaltungen sollen den Boden bereiten, um Menschen mit Behinderungen in das örtliche Kulturleben einzubinden. Dabei steht dieses Projekt grundsätzlich allen Bewohnern und Gästen des Kurortes offen."


Wertvolle Impulse für das Zusammenleben

Konzerte, Lesungen und Ausstellungen sollen auch helfen, Bad Salzschlirfer und Zugezogene zusammenzubringen, zwei große Gemeinschaftsunterkünfte in der 3.000-Einwohner-Gemeinde hätten bereits neue Formen von Kultur und Leben gebracht, erklärte Bürgermeister Matthias Kübel im Kulturbahnhof. Bereits Ende 2021 war Kontakt zum Antonius-Netzwerk aus Fulda aufgenommen worden, welches die Initiative "Leben und Arbeiten" verantwortet, die bereits in Neuhof, Eichenzell und Poppenhausen Inklusionsprojekte verwirklicht hat. "Der Beeinträchtigungsgrad in Bad Salzschlirf liegt bei 21 Prozent - und das sind nicht nur altersgebrechliche Menschen. Wir versprechen uns von der Projektwerkstatt der Studierenden wertvolle Impulse für das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen", erklärte Elena Post-Reus, Mitglied im Vorstand des Vereins "Leben und Arbeiten - Wir für Bad Salzschlirf".



Der soziale Wandel im Heilbad habe die Gremien in den letzten Jahren stark beschäftigt, so Kübel. Das Regionalbudget habe die Inklusionsberatung finanziert und als erstes Ergebnis ein Inklusionsnetzwerk ermöglicht. Kurzfristiges Projektziel ist die Unterstützung der Teilnahme des Vereins "Leben und Arbeiten - Wir für Bad Salzschlirf" am inklusiven Vereinsfest der Ministranten der Pfarrei St. Vitus in Bad Salzschlirf, die an der 72-Stunden-Aktion des BDKJ teilnehmen. Dieses findet am 21. April 2024 in der Zeit von 11 bis 17 Uhr im Kurpark von Bad Salzschlirf statt. Hier können zahlreiche ehrenamtliche Akteure kennengelernt werden. (mau) +++

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