Spendenziel auch dank O|N erreicht

Philipp (2) kann nicht essen und trinken: Therapie in Österreich könnte helfen

Philipp (2) aus Fulda-Edelzell kann nicht selbstständig essen und trinken.
Fotos: Privat

17.04.2024 / FULDA - Der zwei Jahre alte Philipp aus Edelzell kann nicht essen und nicht trinken. Am 4. Mai wurde der Junge per Notkaiserschnitt in der 24. Schwangerschaftswoche im Klinikum Fulda auf die Welt geholt, weil die Wehen von Mutter Jenny nicht mehr aufzuhalten waren. Vater Christoph Vogel hat nun eine Gofundme-Spendenaktion gestartet, denn es gibt Hoffnung, dass Philipp lernen kann, normal zu essen und zu trinken.



Update am Mittwochmorgen: Nach der Veröffentlichung des O|N-Artikels am Dienstag wurde das Spendenziel von 16.500 Euro innerhalb kürzester Zeit erreicht. Bisher sind 569 Spenden mit einer Gesamtsumme von 16.980 Euro eingegangen. "Sollten jetzt noch weitere Spenden eingehen, werden wir mit dem Geld den Förderverein Seestern e.V. der Kinderklinik Fulda und die Kinderklinik Fulda unterstützen", so Christoph Vogel, der sich bei allen Spenderinnen und Spendern herzlich bedankt.

"Da Philipp viel zu früh auf die Welt kam, war seine Lunge noch nicht richtig entwickelt und ausgereift. Nun ging sein Krankenhausaufenthalt mit Höhen und Tiefen los. Er musste von Anfang bis Ende im Krankenhaus künstlich beatmet oder unterstützt werden", sagt der Familienvater. "Dr. Reinald Repp, Chefarzt der Kinderklinik am Klinikum Fulda, sagte damals zu uns: Entweder beatmen oder essen lernen", so Vogel im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Repp habe sich vorbildlich für die Versorgung des Frühchens eingesetzt und auch eine Klinik vorgeschlagen, in der Philipp das Essen und das Trinken erlernen könne.

"Viele Ängste und Sorgen"

"Wir hatten viele Ängste und Sorgen um Philipp. Nach insgesamt 361 Tagen im Krankenhaus durften wir ihn endlich mit seiner nasalen Magensonde und Sauerstoffüberwachungsmonitor mit nach Hause nehmen. Philipp durfte während seines Krankenhausaufenthalts weder essen noch trinken lernen", so Vogel. Denn bei einer künstlichen Beatmung bestehe eine extrem erhöhte Gefahr einer Aspiration (Flüssigkeit in der Lunge).

"Nachdem Philipp nach Hause gekommen war, haben wir viele Dinge ausprobiert, um ihm das Essen und Trinken näherzubringen. Leider hat sich seine künstliche Ernährung schon so bei ihm gefestigt, dass er beides komplett verweigert", erzählt der Vater. Mittlerweile störten ihn die Sonde und auch der regelmäßige Sondenwechsel sehr, wodurch der Zweijährige sich oft übergeben müsse.

Keine Kostenübernahme der Krankenkasse

"Nach verschiedenen Arztbesuchen und Empfehlung des Kinderklinikdirektors Repp sind wir auf eine Esslernschule in Graz, einer Privatklinik in Österreich, für Kinder mit einer ausgeprägten Ess- und Trinkstörung aufmerksam geworden." Die Erfolgsquote bei dieser Therapie liege dort bei über 90 Prozent. "Nach vielen Telefonaten und der Ablehnung der Kostenübernahme durch unsere Krankenkasse versuchen wir, Philipp auf diesem Weg die zweiwöchige Therapie inklusive Nachsorge zu ermöglichen", sagt Vogel.

Da er den Kontakt mit der österreichischen Klinik erst aufnehmen möchte, wenn die Frage der Finanzierung geklärt ist, ist die Familie nun erst einmal auf die Spendenbereitschaft der Mitbürgerinnen und Mitbürger angewiesen. Laut aktuellem Stand haben bisher 119 Menschen insgesamt 4.410 Euro gespendet. "Mit Therapie und Nachsorge gehen wir von rund 16.500 Euro an Kosten aus", so Vogel im O|N-Gespräch. Falls genügend Geld gespendet wird, soll Philipps Therapie im Sommer beginnen können.

Wer Philipp und seinen Eltern helfen möchte, findet die Spendenaktion unter dem folgenden Link: 
https://www.gofundme.com/f/helft-philipp-das-essen-und-trinken-zu-lernen. "Bitte helft uns, damit Philipp endlich ein normales Kind sein darf, das selbstständig Essen und Trinken kann", richtet sich Christoph Vogel an die Menschen in und um Osthessen. (cdg) +++

X