"Pferdehaltung muss bezahlbar bleiben!"
Große Pferde- und Kutschendemo startet in der Johannisaue
Hoch zu Ross und von Kutschen und Traktoren begleitet startete die Demo in der Johannisau
Fotos Martin Engel
15.04.2024 / FULDA -
Am Sonntag startete gegen 13:30 Uhr von der Johannisaue in Fulda aus eine Pferde- und Kutschendemo unter der Leitung von Ines George und Yvonne Hartmann. Die beiden passionierten Pferdeliebhaberinnen möchten mit ihrem Demonstrationszug der Reiter und Kutschfahrer unter Teilnahme weiterer interessierter Bürger zu Fuß, mit Pkw und Traktoren als Gemeinschaft die vom Bauernverband ausgehenden bisherigen Proteste unterstützen.
Ines George erklärt zum Hintergrund ihres Aufrufs zur Demonstration: "Die Bauern hatten ursprünglich zwei Forderungen, namentlich die vollständige Rücknahme der Streichung der Agrardieselsubvention und die Rücknahme der Streichung der Kfz-Steuerbefreiung an die Regierung gestellt. Viele weitere Unternehmen schlossen sich dann dem Protest der Landwirte an. Auch viele weitere Forderungen bezüglich wirtschaftlicher Bedingungen und Lebenshaltungskosten wurden zusätzlich thematisiert. So zum Beispiel bezahlbare Energiekosten, Mobilität, Steuererleichterungen, Bürokratieabbau, faire Migration, Reform des Pflege- und Gesundheitswesen und vieles mehr. Als Pferdebesitzerinnen möchten die beiden Initiatorinnen auf ihr Anliegen aufmerksam machen: "Pferdehaltung muss bezahlbar bleiben!" Unter diesem Motto wurde deshalb ein Demonstrationszug für den Sonntag in der Stadt Fulda angemeldet.
"Die Pferdehaltung ist ein großer Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Mit rund 1,3 Millionen Pferden, 2,3 Millionen Pferdesportlern, 11 Millionen Interessierten, 5.000 Hufschmieden, 7.300 Reitvereinen und 17 Landesverbänden und nicht zu vergessen dem DOSB (Deutsche Olympische Sportbund), sind wir Reiter und Pferdehalter unter anderem der Hauptgeschäftsgegenstand von über 10.000 Firmen, Handwerksbetrieben und Dienstleistungsunternehmen mit insgesamt rund 6,7 Milliarden Euro Jahresumsatz", so die Initiatorinnen.
Abhängig sind Pferdehalter nicht nur von bezahlbaren Industriewaren, sondern auch von bezahlbaren Unterstellmöglichkeiten, landwirtschaftlichen Futtermitteln wie Heu, Stroh und vielen weiteren Dingen, die sich mittlerweile bereits stark verteuert haben. "Warum sollte man hier also nicht auch für seine Forderungen auf die Straße gehen? Wir schließen uns den bereits erfolgreich durchgeführten Pferdedemonstrationen wie beispielsweise in Kassel und Gotha an. Wir müssen für unsere Kinder dafür sorgen, dass das Leben mit Tieren und das Leben auf dem Bauernhof lebenswert wird und Zukunft hat. Ich denke des Weiteren an die Therapiepferde, die behinderten Kindern das Leben etwas lebenswerter machen oder die Pferde der Reiterstaffel der Polizei, die für Sicherheit sorgen und auch in unserer Fulda-Aue schon präsent waren und unsere Reiterstaffel des DRK (Deutsches Rotes Kreuz), welche im unwegsamen Gelände nach vermissten Personen sucht. Ich sage nur: Gemeinsam sind wir stark und ohne Pferde keine Kinderträume!". (ci/pm)+++