Nächste Ausfahrt Degerloch
SGB tritt am Mittwochabend bei angeschlagenen Stuttgarter Kickers an
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03.04.2024 / FULDA -
Anhänger der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz tun gut daran, die Kirche im Dorf zu lassen. Das 2:3 vom vergangenen Gründonnerstag gegen Steinbach Haiger war die erste Niederlage seit November (damals in Walldorf). "Wir spielen trotzdem eine geile Runde", sagt Trainer Sedat Gören. Folglich treten Fuldas Kicker die Aufgabe am Mittwochabend bei den Stuttgarter Kickers (19 Uhr, Gazi-Stadion auf der Waldau) mit frischem Mut und Vertrauen in die eigene Stärke an. Auch wenn es zum Tabellenführer geht: Der erwartet den Fünften.
Die Stuttgarter Kickers sind nur noch gefühlter Tabellenführer. Eine kleine Delle gab's an der Traditionsstätte Degerloch. Zunächst setzte es gegen die Zweite des Bundesligisten Eintracht Frankfurt die erste Heimniederlage der Saison - und der folgte das heftige 0:5 vom Karsamstag beim Verfolger und individuell prima besetzten TSG Hoffenheim II. Zwei Niederlagen in Serie - ein neues und unbekanntes Gefühl für die Kickers. Wie ein angeschlagener Boxer also könnten sie jetzt daherkommen. Das Hinspiel gewannen die Kickers mit 2:0 in Fulda.
"Die Mannschaft ist selbstkritisch genug"
Die Aufarbeitung des letzten Spiels war nicht so schwierig bei der SGB, wie sich das so mancher vielleicht gedacht hatte. "Die Spieler waren auch geknickt", hat der Trainer ausgemacht, "sie wissen auch, dass wir so ein Spiel nicht aus der Hand geben dürfen"; 2:0 hatte die SGB geführt, 2:3 endete der Vergleich. "Es war auch eine individuelle Fehlerkette, die Mannschaft ist selbstkritisch genug". Und, wie gesagt: Zu verlieren, das gehört ja auch zum Spiel Fußball. Lernen kann man aus Misserfolgen eh mehr.Die personelle Situation macht Mut bei der SGB. Bis auf Kevin Hillmann, der sich beim Sieg im Hessenpokal einen Bänderriss zugezogen hatte, sind alle Spieler dabei. Auch Leon Pomnitz - wenngleich Gören einschränkt: "Er trainiert wieder. Mit Vorsicht." Pomnitz hatte sich im Ellbogen-Bereich eine schmerzhafte Verletzung zugezogen und musste noch vor der Pause ausgewechselt werden. "Wir haben noch Zeit. Schauen wir mal", sagt der Coach.
"Leon Pomnitz ist ein Künstler. Er ist, wie Patrick Schaaf, nicht zu ersetzen"
Oft erkennt man den Wert wichtiger Figuren erst, wenn sie fehlen. Es sei denn, Insider wissen das noch besser einzuschätzen. "Leon ist ein Künstler. Er bringt Struktur in unser Spiel. Auch in der Rückwärtsbewegung ist er wichtig und schließt Räume. Er ist nicht zu ersetzen. Genauso wie Patrick Schaaf." Unterdessen bleibt ein anderer im Fokus: Marius Grösch. Der sammelte am Ostermontag beim Spiel der U23 in Eiterfeld Spielpraxis. "Wir müssen ihn aufbauen", betont Gören, "er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns. Marius ist ein Lautsprecher. Ein Führungsspieler in der Kette."