54 Einsätze für Ulrichsteiner Wehren
14.200 Euro Anerkennungsprämie für 22 Einsatzkräfte
Zahlreiche Einsatzkräfte wurden aufgrund ihrer Leistungen befördert, darunter auch Bürgermeister Dr. Scharmann (2.von rechts).
Fotos: Dieter Graulich
30.03.2024 / ULRICHSTEN -
"Die Feuerwehren der Stadt Ulrichstein wurde im Jahre 2023 zu insgesamt 54 Einsätzen gerufen, davon sechsmal Überörtlich", so Stadtbrandinspektor Jens-Patrick Schmitz am Gründonnerstag am Anfang seines Berichtes zur gemeinsamen Jahres-hauptversammlung aller Ulrichsteiner Freiwilligen Feuerwehren. Im vollbesetzten Dorfgemeinschaftshaus gliederte er diese auf in: 27 Technische Hilfeleistungen, 24 Brandeinsätze und drei Brandsicherheitsdienste. Insgesamt seien so, nur bei Einsätzen 3.800 Gesamtpersonalstunden zu verzeichnen. Dazu kämen dann noch die Übungsstunden und Stunden für Gerätewartung und Instandhaltung.
Zu den besonderen Einsätzen seitens Technischer Hilfeleistung, zählte der LKW Unfall in Ober Seibertenrod bei dem zwei LKW kollidierten und dadurch ein Fahrer im LKW eingeklemmt war. Durch den extremen Schneefall war die Anfahrt der Einsatzkräfte zur Feuerwehr und zur Einsatzstelle schwierig gewesen. Durch den Unfall wurde zusätzlich noch ein Haus beschädigt und große Mengen an Betriebsmittel waren ausgelaufen. Fazit: Ein Einsatz - drei Schadenstellen. Die ansprechbare eingeklemmte Person konnte nach intensiver Technischer Rettung dem Rettungsdienst übergeben werden. "Da hat sich wieder gezeigt, wir müssen das "Werkzeug" nicht nur vorhalten, sondern wir brauchen es auch! Und bei diesem Einsatz wurden viele Ausrüstungsgegenstände in den Einsatz gebracht, die nicht alltäglich gebraucht werden", so Schmitz.
Unwetter, Starkregen und Sturm
Nach Wald- und Flächenbränden in 2022 gab es 2023 Einsätze bei Unwetter, Starkregen und Sturm auf Straßen. Dies bedeute: Jedes Jahr neue Herausforderungen, aber man müsse für alles gewappnet sein. Was vermutlich in kommenden Jahren zu Problemen führen könnte, sei die neue beschlossene Abfallgebührensatzung der ZAV. Wer könnte außer der Umwelt der Leidtragende sein: Die Feuerwehr. Anstatt den Ast- und Heckenschnitt zu den Sammelplätzen zu bringen, würde eventuell aus Kostenersparnis ein "Feuerchen" gemacht. Die Feuerwehren seien dann die, die erst mit ihren Mitbürgern aus der Gemeinde diskutieren und gegebenenfalls löschen müssten, weil die entsprechenden Vorschriften zum Verbrennen nicht beachtet werden: "Ich denke das hat man bei der Gebührensatzung nicht bedacht. Aber wir sind gespannt wie es sich entwickelt", bemerkte der Stadtbrandinspektor.
Auf die Lehrgänge und Seminare eingehend wies er darauf hin, dass insgesamt 52 besucht wurden. Von der Grundausbildung bis hin zum Seminar Unfallhilfe und Rettungsarbeiten an Hochvoltfahrzeugen sei alles dabei gewesen. Er wünschte sich vermehrt die Teilnahme an Zugführerlehrgänge, da in den nächsten zwei bis sechs Jahren einige aus Altersgründen ihren Dienst beenden müssten. Dank sagte er für die Bereitschaft zur Weiterbildung in 2023 und wünschte: "Macht weiter so."
Für 2024 soll das Thema Truppmann Teil 2 weiter ausgebaut werden, die Prüfungen der elektrischen Betriebsmittel liegen in den nächsten Wochen an und der technische Prüfdienst komme im Oktober. Außerdem müssten die Alarmpläne fertig aktualisiert sowie ein neuer Bedarfs- und Entwicklungsplan in die Startlöcher gebracht werden, ohne diesen gebe es keine Förderungen für Neuanschaffungen im Bereich Fahrzeuge und Bauten. Der Umbau der Gerätehäuser in Kölzenhain und Rebgeshain solle begonnen werden. Fazit von Schmitz: "Zu tun haben wir auch ohne Einsätze genug". Insgesamt 14.200 Euro Anerkennungsprämie gab es dann für 22 Einsatzkräfte die bisher 490 Jahre ehrenamtlich Dienst leisteten.
Beförderungen
Zu Oberlöschmeistern wurden aufgrund der Dienstjahre und absolvierten Lehrgänge Tobias Kroll, Sven Bien und Tim Forgel (alle Bobenhausen II) befördert. Bürgermeister Dr. Steffen Scharmann, der selbst zum Hauptlöschmeister befördert wurde, ernannt Marc Andrè Stein zum Brandmeister.
Für die Alters- und Ehrenabteilung hatte zu Beginn der Hauptversammlung bedauert, dass das Interesse an den angebotenen Veranstaltung nicht besonders groß sei. Es sei zudem ein Problem Besichtigungen mit Führungen, wegen betrieblicher Sicherheitsvorschriften zu planen. Als Beispiele nannte er Anfragen bei Linus Wittich/Herbstein, Stahlrohrmasten/ Ulrichstein, Steinbruch/Ober-Ohmen und Gasverteilerstation/Rixfeld.
Über 1.000 Stunden Feuerwehrtechnische Ausbildung und 150 Stunden allgemeine Jugendarbeit verzeichnete Stadtjugend-feuerwehrwartin Tina Armschat der 48 Jugendlichen und 25 Kinder. Aus der Kinderfeuerwehr seien fünf in die Jugendfeuerwehr gewechselt. Höhepunkt der Arbeit in diesem Jahr soll sei eine Baumpflanzaktion am 13. April, bei der mit den Kindern 112 Bäume auf einem abgeholzten Grundstück der Stadt gepflanzt werden, um damit das Jubiläumsjahr "100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ulrichstein" zu starten. (gr) +++