37 Messdiener ziehen durch die Gemeinde

Koordinator Fabian Schüler: "Ostern ohne Klappern funktioniert für mich nicht"

Auch in Bad-Salzschlirf wird wieder ordentlich Lärm gemacht!
Fotos: Julia Schuchardt

30.03.2024 / BAD SALZSCHLIRF - "Wir läuten das Ave-Maria!" Heute war es wieder so weit: Das traditionelle Oster-Klappern!  Alljährlich am Karfreitag und Karsamstag ziehen zahlreiche Messdiener durch die Dörfer und machen mit ihren "Klappern" und "Ratschen" ordentlich Lärm - so auch in der rund 3.000 Einwohnergemeinde Bad-Salzschlirf (Landkreis Fulda).



Insgesamt 37 Ministranten und Ministrantinnen der St. Vitus Kirche spazierten am 29. März durch die Straßen und läuteten, was das Zeug hält. Darunter auch Fabian Schüler, Joel Hölzel und Christina Post, die das diesjährige Oster-Klappern koordiniert haben.

"Das Klappern schweißt zusammen"

"Seit 2013 organisiere ich die Klapper-Gruppe, es macht mir unheimlich viel Spaß", berichtete die 25-jährige Christina Post im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. "Es ist ein tolles Event, weswegen ich auch jedes Jahr immer wieder aufs Neue dabei bin." Messdiener und andere interessierte Kinder ersetzen mit dem Klang ihrer Klappern die verstummten Kirchenglocken. Die Stille steht symbolisch für den Tod und die Grabesruhe von Jesus Christus. "Es ist wichtig, sich mit der Tradition auseinanderzusetzen. Außerdem schweißt das Klappern einfach zusammen und ist wichtig für die Gemeinschaft", erklärte sie weiter. Der rituelle Brauch ist ein fester Bestandteil für die Ministranten und verbindet mit der Ostertradition. 

Auch Fabian Schüler, der schon zum mittlerweile 17. Mal beim Klappern dabei ist, sah das ähnlich: "Ostern ohne Klappern funktioniert für mich einfach nicht."  Weiter erzählte er im O|N-Interview: "In Neuseeland hatte ich die Festtage einmal ohne den Brauch des Klapperns erlebt und es hat sich einfach nicht wie Ostern angefühlt."

"Mir gefallen vor allem die Süßigkeiten am Ende"

Rund 15 bis 20 Kilometer legen die Ministranten und Ministrantinnen am Tag zurück und läuten jeweils dreimal ihre Klappern. Für die Kinder stellt diese Ostertradition etwas ganz besonderes dar und sie freuen sich jedes Jahr aufs Neue darauf. "Es stärkt die Gemeinschaft. Ich finde es toll, dass man mit anderen Menschen aus dem Dorf ins Gespräch kommt", so die 14-jährige Lara, die seit mittlerweile neun Jahren dabei ist.

Am Ostersamstag ziehen die Kinder dann traditionell mit einem Bollerwagen und einer Sammelbüchse von Tür zu Tür und bringen Ostergrüße dar. Dabei sammeln sie Geld, Süßigkeiten und andere Leckereien - darauf freut sich der achtjährige Pius am meisten: "Mir gefallen vor allem die Süßigkeiten am Ende", berichtete er mit einem Schmunzeln im Gesicht. 

Trotz des Spaßes, den die Kinder beim Oster-Klappern haben, bedeutet es jede Menge Arbeit und Vorbereitungszeit für die drei Koordinatoren. "Es ist jedes Jahr aufs Neue anstrengend, man ist nach zwei Tagen heiser und kann nicht mehr laufen. Aber es gehört einfach dazu und ohne das, ist Ostern einfach nicht Ostern", so Schüler abschließend. (js)+++

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