Erster Band der Reihe

"Gefilzt, gewebt und gummiert": Buch zur Industriearchitektur Fuldas erschienen

Bei der Vorstellung im Stadtschloss Fulda
Fotos: Marius Auth

26.03.2024 / FULDA - Die Fuldaer Bau- und Architekturgeschichte wird mit einer neuen Buchreihe beleuchtet, deren erster Band mit dem Thema "Industrie- und Gewerbearchitektur" heute vorgestellt wurde.



Die zahlreichen vorgestellten Objekte reichen von der Wollgarnfabrik bis hin zum Bahnhof, vom ehemaligen Lokschuppen über die Wiesenmühle bis zum ehemaligen Gerber-Viertel. Kurzweilig führt der in sehr handlicher Form erschienene kleine Architekturführer durch die Industriegeschichte und lädt mit Hilfe des integrierten Stadtplans interessierte Touristen wie auch Einheimische zu einem spannenden Rundgang ein.



"Wir haben hier ein sehr großes Themenfeld sortiert und freuen uns, mit Dr. Jürgen Tietz einen ausgewiesenen Experten als Autor gewonnen zu haben. Er war lange Jahre Mitglied des Fuldaer Gestaltungsbeirats und hat sich der Thematik angenommen. Architektur führen wir bisher nicht im Portfolio unserer Publikationen - diese Lücke galt es zu füllen", erklärte Stadtbaurat Daniel Schreiner anlässlich der Buchvorstellung am Dienstag im Fuldaer Stadtschloss.

Industrialisierung hat Stadtbild verändert

Gerade das Thema Industriearchitektur sei angesichts der jüngeren und jüngsten Geschichte der Barockstadt und der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung relevant, erläuterte Tietz: "Natürlich denkt man bei Fulda zuerst an Barock, aber die Industrialisierung hat seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert das Stadtbild tiefgreifend verändert. Die Eisenbahn ist der entscheidende Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung gewesen, bis heute."



Bei vielen der von Tietz selbst fotografierten Objekte sei ein fließender Prozess zu verzeichnen, kaum eines werde mehr in seiner ursprünglichen Art genutzt. "Der erste Band ist auch eine Aufforderung, Fuldas Architektur neu kennenzulernen, mit offenem Blick durch die eigene Stadt zu laufen", so Tietz.

"Barock ist unser Markenkern, aber wir verwalten inzwischen im Stadtarchiv die schriftlichen Hinterlassenschaften einiger alteingesessener Firmen und gehen dafür auch aktiv auf Firmennachfahren zu: Wir haben das Eika-Archiv teilweise übernommen, vor Kurzem erst das Archiv des Emaillierwerks. Firmengeschichte ist ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte, die genauso dokumentiert wird wie die Geschichte der Fürstbischöfe", erklärte Thomas Heiler, Leiter des Fuldaer Kulturamts und des Stadtarchivs.

Erschienen ist der Band in Parzellers Buchverlag. Der Architekturführer kann zu einem Preis von 12 Euro in der Tourist-Information der Stadt Fulda, in allen Buchhandlungen und auf www.parzellers.de erworben werden. (mau) +++

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