Im Landesfinale von "Jugend debattiert"
Annika Seuring vom Domgymnasium qualifiziert sich für Bundesfinale in Berlin
Fotos: Privat
23.03.2024 / FULDA/WIESBADEN - Die Freude an der Rabanus-Maurus-Schule war bereits Anfang März riesig, als sich erstmals in der Geschichte der Schule gleich zwei Schüler – Annika Seuring (Sek. I) und Marius Kümmel (Sek. II) – für das Landesfinale von Jugend debattiert in Wiesbaden qualifizieren konnten.
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann eröffnete das Landesfinale und hob in ihrer Begrüßung besonders hervor, dass es ihr eine Ehre sei, die Anwesenden im Plenarsaal des Hessischen Landtages willkommen heißen zu können, sei dieser doch so etwas wie "das Herzstück der Demokratie" und in der Regel nur Plenarsitzungen und sehr wenigen anderen außerparlamentarischen Veranstaltungen vorbehalten. Dort wo sonst Landtagsabgeordnete miteinander debattieren, würden im Rahmen des Landesfinales nun die besten achten Debattanten Hessens, aufgeteilt auf zwei Altersgruppen, gegeneinander in einem Redewettstreit antreten. Bei Jugend debattiert stehe – so die Landtagspräsidentin in ihrer Ansprache weiter – eine konstruktive Debattenkultur im Vordergrund. Den jungen Menschen würden im Rahmen des Wettbewerbs wichtige Skills in den Bereichen Argumentationsfähigkeit, Präsentation von Informationen, Zuhören und fairen Streitens beigebracht – alles Schlüsselqualifikationen, die man für das spätere Leben benötige.
Acht Landesfinalteilnehmer
Dr. Manuel Lösel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen, stellte anschließend dem Publikum die acht Landesfinalteilnehmer einzeln vor und appellierte an die anwesenden Gäste – Ehrengäste, Landtagsabgeordnete, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte – sich ein Beispiel an den Debattanten zu nehmen, denn es sei mehr denn je wichtig, dass jeder seine Stimme erhebe und seine Meinung fundiert kundtue. An die Debattanten gewandt, forderte er diese auf, gut zuzuhören, Regeln einzuhalten und Vorbilder zu sein. Auch andere Meinungen neben der eigenen gelten zu lassen, sei Grundstock für eine funktionierende Demokratie. Dr. Lösl, selbst ausgebildeter Lehrer, bedankte sich besonders bei den Deutschlehrkräften, die die Schülerinnen und Schüler bis ins Landesfinale begleitet und vorbereitet hätten. Es sei mehr und mehr wichtig, dass die Schulen die Jugendlichen mit demokratischen Werten und Grundsätzen vertraut machten.Kernprobleme herausstellen
In der anschließenden Finaldebatte der Altersgruppe 2 (Sek. II), bei der sich Schüler vom Gymnasium Eltville, der Rabanus-Maurus-Schule Fulda, dem Wilhelmgymnasium Kassel und Schloss Hansenberg dem Redewettstreit stellen mussten, ging es um die Frage "Soll die Landesregierung ihre Kommunikation über soziale Netzwerke wie X oder TikTok einstellen?". Marius Kümmel nahm hier die die Position Pro 1 ein und musste die Maßnahme zu Beginn der Debatte genau definieren und das Kernproblem der Streitfrage herausstellen. Dabei konnte er einen überzeugenden Auftritt hinlegen und beeindruckte die Jury vor allem mit seiner "lebendigen, von guter Sachkenntnis und prägnanten Beispielen zeugenden Eröffnungsrede", mit der es ihm nach Ansicht der Jury gelungen sei, das Publikum gleich zu Beginn direkt abzuholen. Auch wenn es am Ende für ihn etwas unglücklich auf den dritten Platz hinauslief, kann Marius stolz auf seine Leistung sein.Herausragende Leistungen
Barbara Kiel, Schulkoordinatorin Jugend debattiert am Domgymnasium, die die beiden Schüler bei der Vorbereitung auf die einzelnen Wettbewerbe betreut und unterstützt hat, ist stolz auf die herausragenden Leistungen ihrer Schützlinge: "Die beiden haben es mehr als verdient, ins Landesfinale einzuziehen und damit eine Bestätigung für ihre Leistungen zu erhalten. Sowohl Annikas 2.Platz als auch Marius` 3. Platz sind phänomenal und verdienen höchste Anerkennung." Auf die Frage, worin sie den Mehrwert dieses breit angelegten Wettbewerbs sehe, betonte die überglückliche Siegerin Annika: "Durch Jugend debattiert hat man unglaublich viele neue Kontakte knüpfen und so manch neue Freunde kennenlernen dürfen. Wir können jedem nur ans Herz legen, im nächsten Jahr auch das Wort zu ergreifen und am Wettbewerb teilzunehmen. Egal wie weit man kommt, es lohnt sich immer."mMusikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Orchester des Goethe-Gymnasiums Frankfurt und vom Vokalensemble "Männer-WG" der Diltheyschule Wiesbaden – beides ein Ohrenschmaus für die Anwesenden. (pm) +++