Die Stadt Wächtersbach zwischen Aufatmen und Aufruhr
Unfassbare Wende im Fall des Wohnhausbrandes in Wächtersbach (Main-Kinzig-Kreis): Dazu berichtet die Staatsanwaltschaft in Hanau am Dienstagmorgen in einer Pressemitteilung.
Fotos Rene Kunze
20.03.2024 / WÄCHTERSBACH -Angesichts der Vorgeschichte ist der neue Ermittlungsstand in Sachen Wohnhausbrand und Rechtsextremismus in Wächtersbach-Wittgenborn in aller Munde. Auch Bürgermeister Andreas Weiher und Landrat Thorsten Stolz haben sich dazu in einer Pressemitteilung geäußert.
Mit Blick auf die neuen Erkenntnisse rund um den Wohnhausbrand in Wittgenborn im vergangenen Dezember danken Landrat Thorsten Stolz und der Wächtersbacher Bürgermeister Andreas Weiher ausdrücklich den Strafverfolgungs- und Polizeibehörden für die erfolgreiche Ermittlungs- und Aufklärungsarbeit. Die Staatsanwaltschaft Hanau hatte am Dienstagvormittag in einer ausführlichen Pressemitteilung den aktuellen Sachstand kommuniziert.
Dank an beteiligte Strafverfolgungs- und Polizeibehörden, sowie der Feuerwehr
"Diese Offenheit und Transparenz zeigt deutlich, wie wichtig ein sorgfältiges und verantwortungsvolles Vorgehen mit solchen Vorfällen ist. Wir danken daher allen an der Aufklärung beteiligten Behörden", erklären Thorsten Stolz und Andreas Weiher, die bereits im Dezember zu "einem angemessenen Umgang in der Sache" aufgerufen hatten. Denn eine weitergehende politische und gesellschaftliche Einordnung sei erst gerechtfertigt, wenn die Umstände komplett ermittelt und die Hintergründe für den Wohnhausbrand und die ausländerfeindlichen Schmierereien zuverlässig aufgeklärt seien.
Wie der Landrat und der Bürgermeister betonen, braucht es seine Zeit, um nach einem solchen Wohnhausbrand die Fakten, Beweise und Motive gerichtsfest zu ermitteln und zu dokumentieren. Die abschließende Bewertung liege nun in den Händen der Justiz, auch wenn die veröffentlichten Informationen ein klares Bild ergeben. "Wir können froh und dankbar sein, dass nach der offensichtlichen Brandstiftung keine Verletzten zu beklagen sind", betonen sie mit Blick auf den herausfordernden Einsatz rund um Weihnachten. "Unser Dank gilt nochmals den beteiligten Feuerwehrleuten und Rettungskräften, die Schlimmeres verhindern konnten. Für die Einsatzkräfte war dies ein unglaublich herausforderndes Geschehen, bei dem die Feuerwehrleute auch einer Eigengefährdung ausgesetzt waren".
Auch vor diesem Hintergrund sei der geschilderte Tathergang in hohem Maße als kriminell und gewissenlos einzuordnen und müsse zu den entsprechenden Strafen führen, bewerten Landrat und Bürgermeister die nun bestätigten Erkenntnisse. "Wir sind dankbar für das entschlossene Vorgehen der beteiligten Behörden, die damit eine klare Einordnung der Ereignisse und eine Grundlage für die weiteren rechtlichen Verfahrensschritte geschaffen haben", so Thorsten Stolz und Andreas Weiher abschließend.
Bürger in Wächtersbach nicht verwundert über Ausgang der Ermittlungen
Cengiz Degirmenci, Vorsitzender des Ausländerbeirats, zeigte sich gegenüber OSTHESSEN|NEWS mehr als beschämt. "Durch solche Aktionen werden wir in ein falsches Licht gerückt. In meinen Augen sind das schlechte Menschen, die in der Gesellschaft nichts verloren haben." Für die meisten Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wächtersbach sind die Resultate der Ermittlungen allerdings nicht verwunderlich. "Der wohnt schon seit vielen Jahren hier. Und mir war von Anfang an klar, der ist kriminell", so eine Nachbarin gegenüber O|N. Andere betonten: "Das war von Anfang an klar, dass er selbst es war. Hier in Wächtersbach gibt es keine Rechtsextremen - sowas haben wir nicht hier." (ms/pm) +++