Zweiter Zwischenbericht liegt vor
Aufarbeitung wegen sexualisierter Gewalt im Bistum Fulda schreitet voran
Symbolbild: Bistum Fulda / Burkhard Beintken
19.03.2024 / FULDA -
Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Fulda schreitet voran. Nun hat die unabhängige Kommission ihren zweiten Zwischenbericht vorgelegt. Der Bericht umfasst die Aktivitäten des Jahres 2023 und gibt auch einen Ausblick in die Zukunft. Neben Gesprächen mit Zeitzeugen und Betroffenen sowie der Sichtung zahlreicher Akten stand im abgelaufenen Jahr die Etablierung entsprechender Standards und Verfahren im Mittelpunkt.
Im Berichtszeitraum haben die zuvor etablierten Arbeitskreise "Betroffene hören" und "Akteneinsicht" ihre bewährte Arbeit intensiv fortgeführt, heißt es in dem zweiten Zwischenbericht der unabhängigen Kommission im Bistum Fulda. In monatlichen Sitzungen haben die Arbeitskreise der gesamten Kommission berichtet, zu speziellen Themen kamen Experten aus den jeweiligen Fachabteilungen der Bistumsverwaltung hinzu. Um die Handlungen von Personalverantwortlichen in den untersuchten Fällen angemessen bewerten zu können, erhielt die Kommission beispielsweise vom Offizial des Bistums Fulda Einblicke und Unterlagen zum kanonischen Recht sowie dem kirchlichen Strafrecht.
Transparente Kommunikation
Der Arbeitskreis "Betroffene hören" konzentriert sich vor allem darauf, Betroffenen und Zeitzeugen eine Stimme zu geben und sie zu ermutigen, über das Erlebte zu sprechen. Um mögliche weitere Betroffene und Zeitzeugen zu erreichen, wurde ein Fragebogen an alle Pfarrgemeinden versandt, der sie zur Mitarbeit einlädt.Aktenarbeit und Schlussfolgerungen
Der Arbeitskreis Akteneinsicht setzt mit Unterstützung von fünf ehemaligen Kriminalkommissaren die umfassende Aktenbearbeitung mit großer Sorgfalt fort, so der Bericht. Für eine vergleichbare Auswertung der Fälle wurden dabei auch einheitliche Kriterien entwickelt. Besonders komplexe Fälle werden intensiv von jeweils zwei Kommissionsmitgliedern in Patenarbeit besprochen, um eine detaillierte und umfassende Auswertung sicherzustellen.Im Hinblick auf einen späteren Abschlussbericht entwickelt der Arbeitskreis zudem inhaltliche Gliederungspunkte, um ein entsprechendes Gesamtkonzept vorzubereiten. Für Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Aufarbeitung steht die Kommission im Austausch mit der Interventions- und der Präventionsbeauftragten im Bistum Fulda.