Feier im Kulturkessel
Bundesverdienstkreuz für Herbert Post: "Ich mach' einfach mal!"
Fotos: Marius Auth
16.03.2024 / BAD SALZSCHLIRF -
Für die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande gibt es hohe Anforderungen: Besondere Verdienste um das Gemeinwohl in der Bundesrepublik Deutschland, das ist eine Hausnummer. Der Bad Salzschlirfer Herbert Post bekam den Verdienstorden am Freitagabend im Kulturkessel für sein jahrzehntelanges vielfältiges ehrenamtliches Engagement verliehen.
Gemeinde lebt vom Mitmachen
"Bereits 2013 wurde das Haus Hedwig in Bad Salzschlirf als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge genutzt. Wir haben dann in der Asylinitiative mit Flüchtlingen den Kurpark gesäubert, den Rasen gemäht und die Straßen gekehrt. Das hat den Menschen gezeigt, dass die Flüchtlinge etwas tun und nicht nur auf unsere Kosten leben - das waren schöne Zeiten." Die Aufgaben hätten immer Spaß gemacht und motiviert, gemeinschaftliches Engagement, um etwas zu schaffen, das gebe ihm innere Zufriedenheit, so Post.
Sinn für Eigenverantwortung
Den ausgeprägten Sinn für Eigenverantwortung sah Landrat Bernd Woide (CDU) als gesellschaftlich richtungsweisend: "Wir haben uns als Bürger über Jahrzehnte angewöhnt, alles über den Staat zu erledigen. Das wird in Zukunft nicht mehr funktionieren. Es braucht Eigenverantwortung statt Abhängigkeit von Strukturen." Die unscheinbare Kommunalpolitik sei die Königsdisziplin, wenn es um direkte Auswirkungen und den Umgang mit den Menschen gehe. Sich für die Gesellschaft zu engagieren, ohne zu fragen, was man dafür bekomme, aus innerem Antrieb, das sei gefragt.Post, der den Staffelstab erst mit seinem 70. Geburtstag an die jüngere Generation weitergegeben hat, sieht diese in der Pflicht: "Gerade Kommunalpolitik ist eine gute Lehrschule. Es gibt häufig Kritik, man kann nicht allen gerecht werden. Aber das muss man auch aushalten können. Und es gibt einem viel: Verbindungen, Freundschaft, persönliche Zufriedenheit. Deswegen möchte ich noch viele junge Menschen fürs Ehrenamt gewinnen." (mau) +++