Standing Ovations für Ziegler
Bürgermeisterin Astrid Staubach in feierlicher Stadtverordnetensitzung vereidigt
Die neue Herbsteiner Bürgermeisterin Astrid Staubach mit Amtsvorgänger Bernhard Ziegler.
Fotos: Dieter Graulich
16.03.2024 / HERBSTEIN -
"In wenigen Tagen, am 30. März, geht für die Stadt Herbstein eine Ära zu Ende. Eine Ära, die dann 24 Jahre lang angedauert hat, und die zahlreiche Spuren in der "Stadt auf dem Berge" hinterlassen wird", so Ulrichsteins Bürger-meister a.D. Edwin Schneider, der Anfang November des Vorjahres nach zwölf Jahren Dienstzeit aus seinem Amt ausgeschieden war und am Donnerstagabend in der feierlichen Stadtverordnetensitzung im Herbsteiner "Haus des Gastes" die Abschiedsrede für Bürgermeister Bernhard Ziegler hielt, der nach 24 Jahren verabschiedet wurde.
Stadtverordnetenvorsteher Erin Rahn hatte Schneider gefragt, ob er die Laudation für das scheidende Stadtoberhaupt übernehmen würde, da sich beide ja schon sehr lange kennen würden. Dies war dann in der Rede von Schneider auch zu hören: "Wir beide sind als Ur-Vogelsberger in den Grebenhainer Ortsteilen, ich in Bannerod und Du in Crainfeld, jeweils im elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen und groß geworden. Wir mussten immer schon von Kindesbeinen an in der Landwirtschaft mithelfen und wissen deshalb, trotz unserer langen Verwaltungstätigkeit von 45 Jahren, auch, was körperliche Arbeit bedeutet. Bewundert und auch ein bisschen beneidet habe ich Dich dann, als Du erst-mals im Jahr 2000 in der Stichwahl zum Bürgermeister der Stadt Herbstein gewählt wurdest. Aber Dir wurde ja auch das Bürgermeistersein quasi schon von Deinem Vater Horst in die Wiege gelegt, war er doch auch lange Jahre Bürgermeister der noch selbständigen Gemeinde Crainfeld", so Schneider.
Umgesetzte Projekte
Schneider wies dann auf einige Projekte hin, die in der Amtszeit von Bernhard Ziegler geschaffen wurden: Die Molkerei gekauft und zum Bauhof erweitert, der Bauhof wurde maschinell aufgerüstet, grundhafte Erneuerung und Erweiterung der Stadtverwaltung 2003 und 2022/2023, grundhafte Erneuerung der Vulkantherme mit Erweiterung der Sauna, Turnhallenneubau als Kombiprojekt mit dem Vogelsbergkreis und den Bau des Seniorenheimes am Thermalbadnannte Schneider unter anderem.
In seiner Abschiedsrede betonte Ziegler, dass man dies alles nur mit engagierten Menschen in Gesellschaft und Vereine erreichen konnte. Der Zusammenhalt in der Stadt sei groß und so habe man auch manche externen Einflüsse und Herausforderungen wie die Weltfinanzkrise, Asylbewerbersituation, Coronapandemie, Unwetter und einiges mehr, gemeistert. Nach seiner Rede gab es Standing Ovations von den über 250 Gästen die gekommen waren Dank zu sagen für seine Arbeit in der Stadt auf dem Berge und einen angenehmen Ruhestand zu wünschen.
Einführung und Verpflichtung der neuen Bürgermeisterin Astrid Staubach
"Ich stehe hier mit Stolz, aber auch mit sehr viel Respekt vor den zukünftigen Aufgaben. Mir wurde bei der Wahl am 8. Oktober großes Vertrauen geschenkt und das möchte ich den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt Herbstein in den nächsten Jahren zurückgeben. Ich möchte gerne als nahbare Bürgermeisterin wahrgenommen werden. Teilen Sie mir gerne Ihre Ideen und Anregungen mit. Es gilt unsere schöne Stadt Herbstein mit ihren sieben rührigen Stadtteilen in eine gute Zukunft zu führen. Diesen Weg möchte ich mit Ihnen, sehr geehrte Stadtverordnete, Stadträte, Mitglieder der städtischen Kommissionen und Ortsbeiräte gemeinsam gehen. Lassen Sie uns an einem Strang und in eine Richtung ziehen", so Staubach in ihrer Antrittsrede.
Insgesamt 19 Redner standen dann auf der Liste, die Grußworte zum Abschied und zur Amtseinführung sprechen wollten. Den Anfang machte Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter und gewählter Landrat des Vogelsbergkreises. Ihm folgte Staatssekretär Michael Ruhl, der einmal Gegenkandidat von Ziegler bei einer Bürgermeisterwahl war. Viel Beifall gab es nach dem Grußwort von MdL Jennifer Gießler als das MdL Maximilian Ziegler am Rednerpult stand und sagte: "Lieber Herr Bürgermeister Bernhard Ziegler." Er wüsste nicht, wann er seinen Vater schon so einmal abgesprochen habe. Er ging dann auf die Veränderungen innerhalb der Familie nach der Wahl zum Bürgermeister ein, denn ab da, sei "Die Stadt auf dem Berge" immer ein Thema gewesen. Er selbst habe durch das Amt seines Vaters auch einen anderen Blick auf die Politik bekommen. Dank sagte er ihm, dass er trotz seines Amtes immer viel Zeit für die Familie gehabt habe. Die musikalische Umrahmung der festlichen Stadtverordnetensitzung der Musikverein Herbstein mit Dirigenten Tim Thrin. Nach fast fünf Stunden endete die Sitzung mit einem kleinen Imbiss mit "Get together". (gr) +++