Gastkommentar der Digitalministerin
Prof. Dr. Kristina Sinemus: Digitalisierung als zentraler Zukunftsfaktor für Hessen
Foto: Hendrik Urbin
12.03.2024 / REGION -
Unsere wirtschaftliche Zukunft hängt am schnellen Ausbau von nachhaltigen Glasfasernetzen. Während heute Bandbreiten von 200 Mbit/s oder 400 Mbit/s für nahezu alle Anwendungen von Homeoffice über Streaming bis Gaming genügen, wird in Zukunft der Datenverkehr zunehmen und nur der Glasfaseranschluss kann die nötigen Datenmengen schnell und nahezu ohne Zeitverlust transportieren. Für viele digitale Innnovationen ist die Latenz, also die Zeit, die bei der Datenverarbeitung- und übertragung benötigt wird, von entscheidender Bedeutung. Bei künftigen Anwendungen und Einsatz von Künstlicher Intelligenz wie im medizinischen Sektor oder im Bereich Smart Factory müssen Latenzzeiten im einstelligen Millisekundenbereich erreicht werden.
Am größten Internetknoten in Europa, dem DE-CIX in Frankfurt, hat sich der Datenverkehr seit 2020 mehr als verdoppelt und wird nach aktueller Schätzung in den nächsten Jahren auch durch KI-Anwendungen weiter zunehmen. Deshalb ist es von immenser Bedeutung, den flächendeckenden Glasfaserausbau in Hessen weiter voranzutreiben und zu beschleunigen.
Hessen ist ein starker und dynamischer Standort mit guten Rahmenbedingungen für die Informations- und Kommunikationsbranche und einer der führenden Standorte in Europa. Diese Branche bildet das Rückgrat der Digitalisierung der Wirtschaft, nicht nur in Hessen. Das digitale Wirtschaftswunder in Deutschland kann nur passieren, wenn genügend Investitionen erfolgen. Deutschland muss digital ausgebaut werden und zwar schnell.
Prof. Dr. Kristina Sinemus (60) aus Darmstadt ist seit dem 18. Januar 2019 Hessische Ministerin für Digitalisierung und Innovation (2019-2023 offizielle Bezeichnung: Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung). Die Christdemokratin gehörte den Kabinetten Bouffier III und Rhein I sowie aktuell der Regierung Rhein II an.
Archivfoto: O|N / Maria Franco