Mit viel Mühe und Zeit
2.000 neue Eier: 8. Ulrichsteiner Osterbrunnen ziert den Rathausvorplatz
Foto: gr
10.03.2024 / ULRICHSTEIN - In einem neuen Outfit ziert ein schmucker "Osterbrunnen" seit einigen Tagen den Ulrichsteiner Rathausvorplatz im Vogelsbergkreis. Die Frauen des Osterbrunnenteams des Sportverein "Chattia" waren wieder mehrere Stunden mit dem Schmücken des prachtvollen Objektes beschäftigt. Diesmal dauerte es etwas länger, wie in den Vorjahren, denn es wurden über 2.000 neue Ostereier eingebaut.
Der Osterbrunnenbrauch hängt fraglos mit der großen Bedeutung des Wassers zusammen und dies trifft besonders auf Hessens Bergstädtchen zu, denn in den letzten Jahren gab es große Probleme mit dem Trinkwasser. Ein weiterer Grund für die Osterbrunnen war, dass sich früher das gesamte Dorf am Brunnen traf, um dort das Wasser zu schöpfen, das zum Überleben von Mensch wie Tier unerlässlich war und bis heute ist. Dabei wurden auch meist die Neuigkeiten des Tages ausgetauscht. Frühere Generationen mussten oft nach Wasserquellen suchen oder hatten nur wenig Wasser zur Verfügung. Ihnen war deshalb tagtäglich bewusst, welch kostbares Nass das Wasser ist und wie viel es bedeutet, über sauberes Wasser zu verfügen. Deshalb seien die Brunnen so kostbar gewesen und gehörten zu den zentralen dörflichen Einrichtungen. Sie wurden gemeinsam gepflegt und sauber gehalten. Weil die Menschen dankbar waren für ihr Wasser und für ihre Wasserquellen, entstand wohl der Brauch, die Brunnen zu Ostern oder Frühjahrsbeginn aufwendig zu schmücken.
Für den Ulrichsteiner Osterbrunnen hatte der städtische Bauhof extra ein Eisen-Ei angefertigt, das nun alljährlich, umwickelt mit Tannengrün, die Spitze des Osterbrunnens ziert. Ein Teil der Arbeiten ist jetzt nicht mehr alle Jahre erforderlich, denn die Girlanden und die Eier-Ketten werden immer wieder verwendet. Lediglich dieses Jahr wurden 2.000 Eier ausgetauscht und auf dem Brunnenrand stehen geschmückte Blumenkästen. Zum Abschluss der mühevollen Arbeiten gab es Kaffee und Kuchen. (gr) +++