Zu Besuch bei Wella
Schüler schauen Chemiekanten bei ihrer Arbeit über die Schulter
Foto: Privat
10.03.2024 / FULDA/HÜNFELD -
Kürzlich hat die Klasse 10c der Rabanus-Maurus-Schule Fulda zusammen mit ihrer Chemielehrerin Frau Dr. Ziegler eine Exkursion zum Wella-Standort in Hünfeld gemacht, um sich einerseits über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren und andererseits einen Blick hinter die Kulissen eines Chemielabors zu werfen.
Betriebsleiter Dr. Oliver Fey stellte zu Beginn die verschiedenen Tätigkeitsfelder am Standort Hünfeld vor und gab einen Einblick in den Werdegang der Wella Company, die 1880 von Franz und Marie Ströher gegründet worden war. Wella ist ein deutsches Kosmetikunternehmen, welches weltweit Haarpflegeprodukte und Friseurbedarf vertreibt. Besonders bekannt ist es für die Herstellung von verschiedenen Haarfärbemitteln. Früher wurden diese Produkte auch in Hünfeld hergestellt, da es eines der Stammwerke war. Heute werden sie weltweit, z. B. in Mexiko und Thailand gefertigt.
Der Standort Hünfeld dient zurzeit überwiegend der Forschung und der Produktentwicklung. So werden z.B. im Labor neue Farbstoffvorstufen synthetisiert oder in der Prozessentwicklung sichergestellt, dass Kleinstansätze im 0,1 bis 0,5 Kg Maßstab in die großtechnische Produktion im Bereich von 500 – 5000 kg überführt werden können. Die Schwierigkeit liegt dabei darin, die genaue Reihenfolge der Rohstoffzugabe bei der Produktion festzulegen und die einzelnen Produktionsschritte zu kontrollieren. Von der Arbeit in den einzelnen Abteilungen konnten sich die Schülerinnen und Schüler vor Ort auch selbst ein Bild machen.
Mit Kittel und Haarnetz
So durften sie, mit Laborkittel, Haarnetz und Schutzbrille bekleidet, ins Analytik-Labor und den Chemikanten bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Außerdem haben sie die Synthese von Farbstoffvorstufen und die Entwicklung von Basisrohstoffen beobachten können. In den Klimakammern haben sie erfahren, wie die Haltbarkeit von Produkten und ihrer Verpackungen unter unterschiedlichen Bedingungen wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur getestet wird. Vor der Teilschließung des Standorts 2018 hatte das Unternehmen in Hünfeld rund 430 Mitarbeiter, nun sind dort noch etwa 60 Personen beschäftigt. Ein Großteil sind Chemielaboranten und Chemikanten. Die zweitgrößte Gruppe stellen die Mitarbeitenden mit Hochschulabschluss im Bereich der technischen Chemie, der Verfahrenstechnik oder auch der klassischen Chemie.