Im Einsatz für Interessen der Schüler

Schüler Union Vorsitz Finn-Luca Möller: "Man muss die AfD inhaltlich stellen"

Finn-Luca Möller ist Landesvorsitzender der Schüler Union Hessen
Fotos: Finn Rasner

10.03.2024 / FULDA - Seit einem Jahr ist der Petersberger Finn-Luca Möller Landesvorsitzender der Schüler Union Hessen. Diese ist die größte Schülervereinigung in Hessen und setzt sich für die Interessen der hessischen Schüler gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit ein. Im Interview mit OSTHESSEN|NEWS erklärt der 18-jährige Vorsitzende, was ihre Ziele, Aufgaben und Interessen sind.



"Die Mitglieder bringen Themen aus ihren Schulen ein, die dann in Kreisverbänden als Anträge ausformuliert werden. Dann gelangen die Themen zu uns und wir versuchen sie über Abgeordnete oder die Parteien in die Politik zu bringen", sagt Finn-Luca Möller über den Arbeitsablauf ihrer Organisation. Eine Forderung, die Einführung des Tags des Handwerks, habe es sogar in den Koalitionsvertrag geschafft. Ein großes Thema der Schüler sei aktuell die Liberalisierung der Leistungskurse. "Die Leistungskurswahl muss liberalisiert werden, damit Schülerinnen und Schüler ihre Stärken bestmöglich nutzen können, um dem versprochenen Chancenschulsystem Sorge zu tragen."

Eine weitere Forderung der Schüler Union ist es, dass es mehr Lehrkräfte an den Schulen gibt. "Dafür müssen wir den Quereinstieg beibehalten. Dieser eröffnet neue Perspektiven im Unterricht mit einer praxisnäheren Vermittlung der Themen. Lehrer ist einer der wichtigsten Berufe. Sie bilden uns Jugendliche aus zu mündigen Staatsbürgen."

"AfD bietet keine Lösungen, sondern zeigen nur Probleme auf"

Aber wie schafft es die Schüler Union diese Themen auch durchzusetzen? "Es hilft, die Themen immer wieder aufzugreifen, anzusprechen und hartnäckig zu bleiben", sagt der 18-Jährige. So ist auch die anstehende Europawahl ein wichtiges Thema der Schüler Union. "Wir wollen für die Wahl begeistern. Das Problem ist, dass unsere Generation die Vorteile der EU nicht zu schätzen weiß, weil wir es nicht anders kennen. Deshalb müssen wir die Vorteile der EU darlegen", sagt Möller. Das soll beispielsweise durch die Attraktivität des Interrail-Tickets erfolgen.

Bei der letzten Junior-Wahl im Oktober, bei der Schüler wie bei einer echten Wahl wählen konnten, sei die AfD in Fulda stärkste Kraft gewesen. "Die AfD schafft es, junge Menschen über Social Media zu erreichen. Aber sie bieten keine Lösungen, sondern zeigen nur Probleme auf. Wer Europa will, kann keine Partei wählen, die sich gegen die EU und den Euro einsetzt", macht er klar. Eine Lösung sei es, wenn der Politikunterricht an Schulen praxisnaher gestaltet würde. "Man muss die AfD inhaltlich stellen und auch zu Diskussionen einladen. Ihnen keine Bühne zu bieten, wäre der falsche Weg."

Finn-Luca Möller appelliert zum Abschluss, sich demokratisch einzubringen. "Die Demokratie lebt vom Engagement jedes einzelnen. Die Demos gegen Rechtsextremismus sind ein guter Weg, aber besser wäre es, wenn man sich in demokratischen Parteien einbringt. Auch das Engagement in Vereinen ist ein wichtiges Instrument für gesellschaftlichen Zusammenhalt." (Moritz Pappert) +++

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