Solarpark & Batteriespeicher für Kläranlage
Stadt Hünfeld investiert in regenerative Stromerzeugung/Betriebskosten dämpfen
Foto: Stadt Hünfeld
06.03.2024 / HÜNFELD -
Die Stadt Hünfeld baut derzeit nicht nur eine Photovoltaikanlage an der zentralen Kläranlage in Hünfeld, sondern auch einen großen Batteriespeicher, um die Energieversorgung für die Kläranlage wirtschaftlich sicherstellen zu können. Wie Bürgermeister Benjamin Tschesnok dazu erläutert, soll durch die Kombination von Photovoltaik und Batteriespeicher erreicht werden, dass die Kläranlage auch zu Nachtzeiten und bei witterungsbedingt geringem Stromertrag der Photovoltaikanlage mit möglichst viel regenerativer Energie betrieben werden kann.
Bei einem Baustellentermin machten Marcel Blechschmidt von der bauausführenden Firma für die PV-Anlage, Thomas Herbst, Fachplaner der Anlage, Dirk Gollbach, zuständiger Projektleiter bei den Stadtwerken Hünfeld, Bürgermeister Tschesnok und Dirk Stoldt, Fachbereichsleiter Tiefbau und Abwasser der Stadtverwaltung den ersten Spatenstich für den im Januar 2024 beauftragten Batteriespeicher. Eigentlich hätten die Arbeiten für die PV-Anlage früher starten sollen, aber die feuchte Witterung der vergangenen Wochen sorgte für Verzögerungen. Dennoch soll zumindest die PV-Anlage im Frühjahr 2024 fertiggestellt werden. Der Batteriespeicher selbst wird im Herbst 2024 geliefert und aufgebaut. Die vorbereitenden Tiefbauarbeiten beginnen in den nächsten Tagen.
Prognose: 21 Prozent des erzeugten Stroms in das öffentliche Netz
Mittelfristig soll die Solaranlage mit Batteriespeicher zu mehr Gebührenstabilität im Abwasserbereich beitragen, da insgesamt mit weiter steigenden Energiekosten gerechnet werden müsse, so der Bürgermeister. Die bereits im Bau befindliche Photovoltaikanlage wird eine Leistung von 950 kWp erhalten und auf der Erweiterungsfläche der Kläranlage entstehen. Nach den Prognosen der Planer wird davon ausgegangen, dass 79 Prozent des erzeugten Stroms auf der Kläranlage selbst verbraucht werden kann, während 21 Prozent im Jahresmittel in das öffentliche Netz eingespeist werden. Allein der Batteriespeicher, der etwa die Größe einer Trafostation haben wird, erfordert Investitionen von über 660.000 Euro. Für die gesamte Anlage sind zwei Millionen Euro veranschlagt. Durch den Batteriespeicher kann nicht nur zu Nachtzeiten die Stromversorgung sichergestellt werden. Der Batteriespeicher trägt auch dazu bei, Spitzenverbräuche tagsüber abzufedern. Diese treten beispielsweise auf, wenn die Lüftungsanlagen in den Klärbecken längere Zeit in vollem Betrieb sind oder die Schlammentwässerung mehrere Stunden läuft, die ebenfalls sehr energieintensiv ist.