Eröffnung der Frauenwoche

Modenschau und ein Film über unbeugsame Politikerinnen im Bundestag

Die Evergreens brachten von Anfang an gute Stimmung und ganz viel Swing in das Lichtspielhaus.
Fotos: Privat

05.03.2024 / LAUTERBACH - 125 Plätze – und zwar bequeme Sessel aus rotem Samt – waren besetzt, als am vergangenen Freitag Elisabeth Hillebrand, ehrenamtliche Beauftragte für Gleichstellung und Integration im Vogelsberg und damit auch Koordinatorin des Frauennetzwerkes, die Gäste zur Auftaktveranstaltung der diesjährigen Frauenwochen begrüßte. Sie freute sich sichtlich, dass das Angebot des Frauennetzwerks auf so viel Interesse stieß und neben vielen Frauen auch ein paar Männer in das Lauterbacher Lichtspielhaus gelockt hatte. Musikalisch bestens unterhalten wurden sie von der Frauen-Saxofon-Gruppe "Evergreens", die es unter der Leitung von Karla Gollbach swingen ließ.



Neben Stefani Dörr, Programmchefin des Lichtspielhauses, gehörte auch Iris Kirschbaum, Inhaberin des Bekleidungshauses "Frau Kirschbaum", zu den Kooperationspartnerinnen des Abends. "Es ist uns ein Anliegen, lokale Betriebe zu fördern, in der Frauenwoche natürlich erst recht diejenigen, die von Frauen geführt werden", sagte Elisabeth Hillebrand. Sie freute sich sehr, dass sie Iris Kirschbaum für eine Modenschau mit nachhaltiger, fair produzierter Kleidung gewinnen konnte. Die Models – allesamt aus dem Freundinnenkreis der Ladeninhaberin, waren ein Spiegelbild der Vielfalt von Frauen und zeigten einmal mehr, wie gegenseitiger Support aussehen kann. Unnötig zu sagen, dass auch die gezeigte Frühlingsmode den Frauen im Publikum sehr gefiel.

Den Übergang zum Film gestaltete Elisabeth Hillebrand mit einem Info-Block: Sie stellte sowohl die Arbeit des Frauennetzwerkes vor als auch die Frauen, die derzeit im Vogelsbergkreis Politik machen. Angesichts eines immer noch sehr niedrigen Anteils von Frauen in den Parlamenten forderte sie Frauen auf, sich mehr einzumischen und für ihre Bedürfnisse einzustehen.

Film "Die Unbeugsamen"

Hauptact des Abends war der Film "Die Unbeugsamen", nach dem in diesem Jahr die komplette Frauenwoche benannt ist. Er zeigt eindrucksvoll und stark aufbereitet den Weg von Frauen in die Politik der Bundesrepublik. Als erste Frau kommt in dem Film Marie-Elisabeth Lüders (FDP) zu Wort. Sie gehörte von 1953 bis 1961 dem Deutschen Bundestag an prophezeite den Frauen bereits damals: "Wenn sie nicht weiterkämpfen, werden sie es (ihr Mitbestimmungsrecht) wieder verlieren." Der Bundestag war eine Ansammlung von "Schwarzröcken", wie es im Film hieß, Männer, denen offenbar von Anfang an der Sinn für die Mitwirkung von Frauen fehlte.

Dieser Film lieferte auch im Anschluss an die Ausstrahlung viel Gesprächsstoff: Fassungslosigkeit und Kopfschütteln, Lachen über die Starrsinnigkeit der Männer und das Bewusstsein, dass auch heute noch vieles erkämpft und erhalten werden muss. Ein Film, so waren sich viele Frauen an diesem Abend einig, der verpflichtend in allen Schulen gezeigt werden sollte. Und einer, der zeigt, wie wichtig weibliches Engagement ist und bleibt. (pm) +++

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