Eröffnung der Frauenwoche
Modenschau und ein Film über unbeugsame Politikerinnen im Bundestag
Fotos: Privat
05.03.2024 / LAUTERBACH -
125 Plätze – und zwar bequeme Sessel aus rotem Samt – waren besetzt, als am vergangenen Freitag Elisabeth Hillebrand, ehrenamtliche Beauftragte für Gleichstellung und Integration im Vogelsberg und damit auch Koordinatorin des Frauennetzwerkes, die Gäste zur Auftaktveranstaltung der diesjährigen Frauenwochen begrüßte. Sie freute sich sichtlich, dass das Angebot des Frauennetzwerks auf so viel Interesse stieß und neben vielen Frauen auch ein paar Männer in das Lauterbacher Lichtspielhaus gelockt hatte. Musikalisch bestens unterhalten wurden sie von der Frauen-Saxofon-Gruppe "Evergreens", die es unter der Leitung von Karla Gollbach swingen ließ.
Den Übergang zum Film gestaltete Elisabeth Hillebrand mit einem Info-Block: Sie stellte sowohl die Arbeit des Frauennetzwerkes vor als auch die Frauen, die derzeit im Vogelsbergkreis Politik machen. Angesichts eines immer noch sehr niedrigen Anteils von Frauen in den Parlamenten forderte sie Frauen auf, sich mehr einzumischen und für ihre Bedürfnisse einzustehen.
Film "Die Unbeugsamen"
Hauptact des Abends war der Film "Die Unbeugsamen", nach dem in diesem Jahr die komplette Frauenwoche benannt ist. Er zeigt eindrucksvoll und stark aufbereitet den Weg von Frauen in die Politik der Bundesrepublik. Als erste Frau kommt in dem Film Marie-Elisabeth Lüders (FDP) zu Wort. Sie gehörte von 1953 bis 1961 dem Deutschen Bundestag an prophezeite den Frauen bereits damals: "Wenn sie nicht weiterkämpfen, werden sie es (ihr Mitbestimmungsrecht) wieder verlieren." Der Bundestag war eine Ansammlung von "Schwarzröcken", wie es im Film hieß, Männer, denen offenbar von Anfang an der Sinn für die Mitwirkung von Frauen fehlte.