Wolfgang Seidenberg ist zurück!

"Wie im Himmel" bei den Festspielen und am Montag mit "Gott" in der Stadthalle

Wolfgang Seidennberg und Christian Meyer in "Gott" von Ferdinand von Schirach als Professor Sperling am 4.3.24 in der Hersfelder Stadthalle
Foto: Tim Müller

01.03.2024 / BAD HERSFELD - Für treue Fans der Bad Hersfelder Festspiele ist er ein alter Bekannter; Wolfgang Seidenberg! Zwischen 1988 und 2003 trat er während der Bad Hersfelder Festspiele in zahlreichen Inszenierungen auf, spielte zum Beispiel die Titelrollen in "Jedermann" (2000) und "Tartuffe" (2003). Einem breiten TV-Publikum wurde Wolfgang Seidenberg in der Rolle des Klempnermeisters Frank Töppers in der ARD-Vorabendserie "Marienhof" bekannt. Neben Gastrollen in anderen Fernsehserien spielte er auch in Kinofilmen, z. B. einen SS-Aufseher in Spielbergs "Schindlers Liste".



Nun kehrt der beliebte Schauspieler nach Bad Hersfeld zurück. Im Sommer wird er in Joern Hinkels Inszenierung "Wie im Himmel" (Premiere: 26. Juli 2024) die Rolle des Einzelhändlers Arne übernehmen.

"Wie im Himmel" ist die Geschichte des berühmten Dirigenten Daniel Daréus, der sich nach einem Herzinfarkt in sein schwedisches Heimatdorf zurückzieht. Hier lässt er sich dazu überreden, den Kirchenchor zu dirigieren. Dabei wird ihm wieder bewusst, was ihm Musik einmal bedeutet hat und was im Leben wirklich wichtig ist. Und er lernt die Menschen im Dorf und ihre Geschichten kennen. Arne, der umtriebige Einzelhändler, den Wolfgang Seidenberg spielen wird, ist eine der wichtigsten Figuren. Durch seine Initiative nimmt die Geschichte eine entscheidende Wendung: Er meldet den kleinen Chor für einen großen Gesangswettbewerb in Österreich an. Regisseur und Intendant Joern Hinkel: "In Bayern würde man Arne als einen `Gschaftlhuber` bezeichnen, einer, dem es wichtig ist, allen zu beweisen, wie beschäftigt er ist, der scheinbar jedes Problem lösen und alles organisieren kann. Aber wehe, wenn man Arnes Hilfsbereitschaft nicht annimmt! Wehe, wenn man an seinem Übereifer Zweifel anmeldet! Dann reagiert er jähzornig und schlägt um sich."

Für Joern Hinkel war Wolfgang Seidenberg auf Anhieb die richtige Besetzung für die facettenreiche Rolle: "Bei unserer ersten Arbeitsprobe haben mich seine Warmherzigkeit, seine Ernsthaftigkeit und Genauigkeit im Umgang mit der Sprache sehr beeindruckt. Für ihn ist jedes einzelne Wort des Textes wichtig, er dreht es um, behandelt es wie ein wertvolles, rohes Ei, um den Ton zu finden, der ihm und unserer Vorstellung von der Figur am ehesten entspricht. Wolfgang Seidenberg ist musikalisch, kann sehr gut singen, und als er kurz einen kleinen Wutausbruch simulierte, stand Arne beinahe schon vor mir. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit diesem enthusiastischen und - wie mir viele berichteten - ausgesprochen kollegialen, fantasievollen Schauspieler."

Wolfgang Seidenberg freut sich auf das Engagement: "Für mich ist es wie nach Hause kommen nach den wunderbaren Jahren, die ich bereits in Bad Hersfeld spielen durfte. Ich habe seitdem auf vielen Bühnen gestanden, aber die Stiftsruine ist ein ganz besonderer Ort – und weil es gerade so gut passt: für mich eine Bühne `Wie im Himmel´".

Am kommenden Montag (4. März) kann man Wolfgang Seidenberg auch in der Stadthalle in Bad Hersfeld in "Gott" von Ferdinand von Schirach als Professor Sperling erleben.

Vita

Wolfgang Seidenberg wurde 1962 in Siegburg geboren und absolvierte seine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Dort hatte er auch seine ersten Engagements, u. a. am Akademietheater, am Schauspielhaus und am Theater der Jugend, wo er seither immer wieder gastiert.

Unter der Intendanz von Peter Lotschak spielte er mehr als neun Jahre lang während der Bad Hersfelder Festspiele in zahlreichen Inszenierungen, z.B. die Titelrollen in "Jedermann" (2000) und "Tartuffe" (2003).

Einem breiten TV-Publikum bekannt wurde Wolfgang Seidenberg durch die Rolle des Klempnermeisters Frank Töppers in der ARD-Vorabendserie "Marienhof", die er von 1995 bis 2011 übernahm.

Neben Gastrollen in anderen Fernsehserien spielte er auch in Kinofilmen, z. B. einen SS-Aufseher in Spielbergs "Schindlers Liste" und in mehreren Produktionen des Filmemachers Roland Reber.

Mit der Regisseurin Silvia Armbruster arbeitete er über mehrere Jahre im Theater Wahlverwandte in Berlin und am Theater in Kempten zusammen, auch als Dramaturg und Regisseur; Produktionen wie "Die Legende vom heiligen Trinker" gastierten im ganzen deutschsprachigen Raum.

Für das EuroStudio Landgraf stand Seidenberg seit 1988 in zahlreichen Tourneeproduktionen auf der Bühne, u. a. als Richard III. in Shakespeares gleichnamigem Drama, in Lutz Hübners "Frau Müller muss weg", als John Proctor in Arthur Millers "Hexenjagd" und als Prof. Sperling in Ferdinand von Schirachs "Gott".

An den Schauspielbühnen Stuttgart spielte er zuletzt den Antonio Salieri in "Amadeus" und Hubert Finidori in Yasmina Rezas "Drei Mal Leben". (pm)+++

Allseits bekannt: Wolfgang Seidenberg
Foto: Fabian Steppan

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