Elternbeirat will deeskalieren
Zoff an der Oberwaldschule: Petition fordert neue Schulleitung
Quelle: C. Plass/www.geopark-vogelsberg.de
28.02.2024 / GREBENHAIN -
An der Oberwaldschule in Grebenhain (Vogelsberg) gibt es offensichtlich einen Konflikt. Eine Mutter hat ihre Unzufriedenheit mit der Schulleitung zum Anlass genommen, eine Petition auf der Internet-Plattform "Change" zu starten. Dort beschwert sie sich unter einem Pseudonym über zu viele Unterrichtsausfälle und dass die Schüler deshalb nur unzureichend auf ihren Abschluss vorbereitet würden. Angeblich seien auch die Lehrer an der Schule mehrheitlich unzufrieden und wollten sich deshalb versetzen lassen.
Wörtlich heißt es darin: "Diese Petition ist persönlich für uns, weil unsere Kinder unter den ständigen Ausfällen leiden. Die Lehrer sind aufgrund ihrer Chefin krank. Unsere Schüler stehen mittlerweile vor dem Abschluss, ohne dass sie wirklich darauf vorbereitet werden. Es wurden bereits zahlreiche Versetzungsanträge gestellt. Die Situation an der Oberwaldschule in Grebenhain ist alarmierend. Das Lernen und das Wohlbefinden unserer Kinder stehen auf dem Spiel. Es ist unverantwortlich, dass die Leitung dieser Situation tatenlos zusieht. Wir fordern einen Wechsel in der Schulleitung, um eine positive Lernumgebung für unsere Kinder zu schaffen und ihre Zukunft nicht weiter zu gefährden. Wir bitten alle Eltern, Lehrer und Bürger von Grebenhain, diese Petition zu unterstützen und sich für eine Veränderung einzusetzen."
Eine weitere Stimme auf dem Portal erklärt lapidar: "Diese Schule ist wirklich schlecht. Ich habe es an eigener Haut erlebt."
Auch das Staatliche Schulamt in Gießen wollte keine Auskunft darüber geben, ob tatsächlich und wenn ja, wie viele Lehrkräfte sich von der Oberwaldschule versetzen lassen wollten. Als Behörde könne man zu solchen Personalien grundsätzlich keine Informationen herausgeben, hieß es von dort.
Der Schulelternbeirat der OWS hatte sich laut Informationen des Lauterbacher Anzeigers ebenfalls mit dem Konflikt auseinandergesetzt. Die Bedenken der Eltern und Unterzeichner würden ernst genommen, hieß es vonseiten der Elternvertreter. Mit den Eltern wolle man in Kontakt aufnehmen und dann das konstruktive Gespräch mit der Schulleitung suchen. "Wir wollen keine Tumulte, sondern ins Gespräch kommen und den respektvollen Umgang mit allen Beteiligten an einem Tisch", hieß es laut LA seitens der Elternvertreterinnen.
Eindeutig zugunsten der Schule, des Kollegiums und der Schulleiterin positioniert sich dagegen eine Schülerin ebenfalls auf der Plattform "Change". "Ich bin Schülerin an der Oberwaldschule Grebenhain (OWS) und bin mit unserer jetzigen Schulleitung absolut zufrieden, wie die meisten von uns Schülern", schreibt dort Chiara Hein. "Die aktuelle Schulleitung ist immer für uns da und sieht uns und unsere Zukunft an erster Stelle. Ja, es gibt auch Entscheidungen, die wir doof finden, wie z. B. das Handyverbot in der Schule, aber solche Entscheidungen/Verbote gibt es überall. Ich und auch meine Freundinnen und Freunde sind entsetzt/enttäuscht über die Forderung diese tolle Schulleitung abzusetzen. Fast jeder ist im Moment erkältet oder kennt etliche Leute, die krank sind. Trotzdem schafft es unsere Schulleitung, dass der Unterricht stattfindet. Ja, nicht immer mit Fachlehrern, aber die stehen auch nicht unbegrenzt an unserer Schule zur Verfügung. Jetzt stellen irgendwelche Leute mit einem vermutlich falschen Namen eine Forderung ins Netz, dass diese super Schulleitung entsorgt werden soll. Ich sehe es als zufriedene Schülerin der OWS, die das Motto "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage" teilt, als meine Pflicht hier aufzustehen und für unsere Schulleitung zu kämpfen. Ich bitte euch alle dringend, unterstützt mich und meine Freunde mit eurer Unterschrift, damit unsere Schulleitung bleibt", heißt es in der "Gegen-Petition" abschließend.
Miteinander ins Gespräch zu kommen, um den Konflikt zu lösen, wie es die Elternvertreter vorschlagen, ist - nicht nur in diesem Fall - sicher die beste Option. (Carla Ihle-Becker)+++
Symbolbild: pixabay
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