Sportschießen

Hettenhausen (Luftpistole) und Steinbach (Luftgewehr) steigen auf

Hettenhausen mit, von links: Kai Rulischek, Stefan Grohmann, Stefan Morawetz, Stefan Bauer, Uwe Reuß
Fotos: Sebastian Dänner

25.02.2024 / DORTMUND - In das Landesleistungszentrum der Sportschützen von Nordrhein-Westfalen zog es gleich mehrere Teams aus Osthessen. Das tolle Ergebnis und der Aufstieg von Steinbachs Luftgewehrschützen ergibt gleich zwei Hessen-Derbys in der zweiten Liga. Bei den Luftpistolenschützen und ihren Betreuern aus Hettenhausen stockte der Atem, sie mussten kurz vor Ende, wegen technischer Problem an den digitalen Messrahmen die Stände wechseln.

Luftpistole


Im dritten Anlauf haben es die Luftpistolenschützen aus Hettenhausen endlich geschafft, es genügte Platz drei im Aufstiegskampf zum bisher größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte. Der Grundstein wurde wohl im ersten Durchgang gelegt, als Stefan Morawietz (372), Kai Rulischek (373) und Stefan Bauer (371) Topleistungen ablieferten. Uwe Reuß (340) sowie Stefan Grohmann (352) hielten sich zunächst zurück. Im zweiten Durchgang hieß es, die Ergebnisse mindestens zu bestätigen. Was nun geschah, ist kaum zu beschreiben - nach etwa zehn Schuss fiel bei den drei Topschützen bei der Standanlage für Sekunden die Beleuchtung komplett aus - die Wettkampfrichter reagierten zunächst nicht.

Erst als die Schützen ein zweites Mal ihren Unmut über wechselnde Lichtverhältnisse im digitalen Messrahmen äußerten und das Betreuerteam einen Einspruch vorbereitete, reagierte die Wettkampfleitung und wies Morawietz, Rulischek und Bauer einen anderen Stand zu - jedoch lediglich für die letzten noch abzugebenden etwa sechs Schuss. Am Ende reichte es knapp. Morawietz (372), Rulischek (358) und Bauer (357) schossen etwas schwächer - dagegen steigerten Uwe Reuß (351) und Stefan Grohmann (367) ihre Leistung der ersten Runde und holten die Kohlen aus dem Feuer. Damit war auch ein möglicher Einspruch vom Tisch.

"Wir haben uns noch keine Gedanken gemacht wie es weiter geht, in unserem Schützenhaus können wir den Heimwettkampf wohl nicht austragen. Ob eine Halle und digitale Stände gemietet oder in eine größeres Schützenhaus ausgewichen wird, ist auch eine finanzielle Frage" blickte Kai Rulischek nach vorne. "In der Breite könnten wir noch Verstärkung gebrauchen - oder vielleicht lassen wir auch einen Schützen aus Portugal einfliegen, das Telefon stand schon auf der Heimfahrt nicht mehr still", schloss Rulischek ein kurzes Gespräch.  Eine kleine Aufstiegsparty wird sicher folgen.


Luftgewehr

Als leichter Favorit startete Steinbach in den Wettkampf, da die Mannschaft sich aus vier jungen Kaderschützinnen des hessischen Schützenverbandes sowie Alexander Röller (Trainer auf Verbandsebene) zusammensetzt. Mit dem leichten Druck mussten die Schützen fertig werden. Katharina Menzel (395/395), Nora-Lee Hofmann Badea (390/390), Luisa Mehling (388/388), Fabienne Sebastian (398/395) und Alexander Röller (392/393) bestanden diese Prüfung herausragend und blieben cool. Nun möchten sie auch die Zweite Bundesliga aufmischen.

"Wir als Verein geben den Sportlern die Möglichkeit, auf höchstem Niveau Wettkämpfe zu bestreiten. Allerdings soll bei allem der Spaß nicht zu kurz kommen" betonte der erste Vorsitzende Sascha Kiel vom Schützenverein Hubertus Steinbach. "Den Heimwettkampf richten wir bei uns im Schützenhaus aus, die Räumlichkeiten sind gegeben - und wir freuen uns auf die Derbys gegen Stärklos und Petersberg" ist die Vorfreude beim Vorsitzenden zu spüren. Gefeiert wurde noch direkt vor Ort und nach der Rückkehr beim Hutzelfeuer in Steinbach. Niemand musste durstig nach Hause gehen, ließ man noch ausrichten.

Derbys gegen Stärklos und Petersberg stehen an für Steinbach

"Ein großen Dank an unsere weiteren Mannschaftsmitglieder Svenja Herget, Marina Röller und Daniel Knoth, die während der Hessenliga-Wettkampfrunde auch ihren Teil zu Aufstieg beigetragen haben" wollte Trainer Alexander Röller die Ergänzungsschützen nicht außer Acht lassen. Die Schützen aus Stärklos (Schützenbezirk Hersfeld) gehen in ihre zweite Saison in der Luftgewehr-Bundesliga West; mit Platz sieben im Vorjahr waren sie gezwungen, ebenfalls an der Relegation teilzunehmen.

Dort, wo Freude über sportlichen Erfolg herrscht, ist auch ein wenig Trauer nicht weit -  denn Lanzenhain aus dem Schützenbezirk Vogelsberg verpasste zum wiederholten Mal den Aufstieg in Liga zwei. "Es sollte nicht sein, die Konkurrenz war heute zu stark, das haben wir früh gesehen" gab Hartmut Kimpel vom Verein Auskunft. (pm) +++


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