Er vertritt über 20.000 Schüler

Im Gespräch: Kreisschulsprecher Till Skoda (17) bei OSTHESSEN|NEWS

Till Skoda (17) besucht die 12. Klasse der Eduard-Stieler-Schule in Fulda.
Fotos: Hannes Mayer

25.02.2024 / FULDA - Seine Aufgabe: Stimme sein für mehr die mehr als 20.000 Schüler im Landkreis Fulda. Der 17-jährige Till Skoda ist seit nun sechs Monaten Kreisschulsprecher und somit einer der Vorsitzenden der Schülervertretung Fulda. Immer wieder ist er im Austausch mit Politik und Verwaltung, um Schülerinteressen ins Rampenlicht zu bringen. 



So auch kürzlich geschehen, als er mit seinem Amtskollegen Stadtschulsprecher Elias Stanković pressewirksam eine bessere Vorbereitung für den Übergang in den Beruf forderte (OSTHESSEN|NEWS berichtete). Sein Kredo dabei: "Wir müssen immer wieder sagen, dass wir da sind und laut werden für das, was wir wollen". Aufmerksamkeit müsse man sich erarbeiten. "Immer wieder wird bei Bildungsfragen vergessen, mit den zu Bildenden zu sprechen", bemängelt er. 

Landkreis braucht Nachhilfe bei Digitalisierung

Zu seinen Kernanliegen gehört die Digitalisierung an Schulen. Ein Thema, bei dem der Landkreis es gut vertragen könnte, sich auch mal die Hilfe der Schüler zu holen. "Wir sind es, die jeden Tag im Klassenraum sitzen und mit diesen Geräten arbeiten müssen", sagt Skoda. Und dabei komme es auch nicht zu selten vor, dass man den Lehrern unter die Arme greife. "Warum uns dann nicht gleich von Anfang an einbeziehen?", so der 17-Jährige. In anderen Themenfeldern klappe das ja auch. 

"Zuletzt waren wir etwa auf einer Veranstaltung eingeladen, auf der die Berufsorientierung und insbesondere die Bildungsmesse besprochen und geplant wurde", berichtet Skoda und lobt: "Ein toller Austausch auf Augenhöhe. Probleme wurden von allen Anwesenden erkannt und unsere Perspektive bei der Lösungsfindung erfragt und angenommen". So könne das ruhig öfter laufen.

Podiumsdiskussion zur Europawahl in Planung

Weitere Themen, die ihn in seiner Arbeit beschäftigen, seien kostenfreie Menstruationsartikel an Schulen, Hass im Netz - der seinen Weg auch auf den Pausenhof und in die Klassenzimmer finde, oder eben die kommende Europawahl. "Hier wollen wir für die Schüler eine Podiumsdiskussion mit Kandidaten der Parteien organisieren", erklärt er. Immerhin dürfen einige von ihnen, nämlich die über 16-Jährigen, in diesem Jahr wählen - und das in den meisten Fällen zum ersten Mal. 

Das Arbeitspensum seines Jobs? Nicht zu unterschätzen. "Jede Woche steht etwas an, oft sogar jeden Tag", berichtet Skoda. Im Monat seien es dann oft über 30 Stunden an Arbeit, wenn man es mal hochrechne. Dabei darf nicht vergessen werden: Der 17-Jährige ist selbst noch Schüler und dazu auch noch im Abschlussjahr. "Das harmoniert in meinem Fall aber ganz gut, die Schule klappt parallel ohne große Einbußen", so Skoda.

Doch was motiviert einen Jugendlichen, so viel Zeit in die Schülervertretung zu stecken? "Schüler brauchen Lobby, das hat die Vergangenheit, besonders auch wieder während der Corona-Pandemie, gezeigt. Aber natürlich gehört auch Spaß dazu", meint Skoda und setzt nach: "Das positive Feedback, dass man dafür bekommt, ist dann natürlich noch die Kirsche auf der Torte". (Moritz Bindewald) +++

X