NABU Hessen bittet um Rücksichtnahme
Zum Teich statt unter die Räder: Amphibienwanderung startet
Foto: NABU Hessen/ Jonathan Fieber
17.02.2024 / REGION -
Durch mildere Temperaturen und ausreichend Regen werden jetzt viele Amphibien aktiv und begeben sich auf Hochzeitsreise. Der NABU bittet deshalb Autofahrer, in der Dämmerung vorsichtig zu fahren und Rücksicht auf liebestrunkene Lurche zu nehmen. "Überall, wo Kröten, Frösche und Molche unterwegs sind, sollte man auf Tempo 30 heruntergehen, um die Tiere nicht unnötig zu gefährden" empfiehlt Maik Sommerhage, Vorsitzender des NABU Hessen. Hinweisschilder an den Straßenrändern weisen auf Streckenabschnitte hin, in denen besonders viele Amphibien wandern.
Ab einer Temperatur von fünf Grad Celsius verlassen die wechselwarmen Tiere ihre Winterquartiere in der Abenddämmerung und machen sich auf zur "Hochzeitswanderung". Besonders bei feuchtem Wetter sind sie unterwegs. Trotz mancher noch kühlen Nächte hat die Wanderung in Hessen bereits begonnen. In den kommenden Wochen steuert das Paarungsgeschehen voraussichtlich auf seinen Höhepunkt zu.
Shuttle-Service für Frosch, Kröte, Molch und Co.
Eine umsichtige Fahrweise ist auch wegen der vielen freiwilligen Helfer wichtig. Denn auch für ehrenamtliche Naturschützer beginnt nun in ganz Hessen die Wandersaison. "Der Einsatz an den Straßen wird weniger gefährlich, wenn Autofahrer Warnschilder und Tempolimits beachten – zumal die Einsätze in der Dämmerung stattfinden, wenn die meisten Tiere unterwegs sind", so der Landesvorsitzende. Viele NABU-Gruppen betreuen bereits Krötenzäune, um Amphibien an besonderen Gefahrenstellen vor dem Straßentod zu retten. So wurden bereits in vielen Landkreisen in Hessen durch NABU-Gruppen Amphibienzäune aufgestellt. Wandernde Amphibien wurden zum Beispiel bereits von der Bergstraße, aus Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau gemeldet. Aber auch in Fuldatal bei Kassel sind schon erste Erdkröten unterwegs. "Bei entsprechender Witterung heißt es nun, morgens und abends die Krötenzäune abzugehen, die in den Eimern sitzenden Amphibien zu zählen und sie über die Straße zu tragen", erklärt Sommerhage. Für diese ehrenamtliche Arbeit sind zahlreiche Helfer nötig und einige NABU-Gruppen suchen noch nach Verstärkung für die Zaunbetreuung. Der NABU bietet deshalb Sonderseiten zum bundesweiten Wandergeschehen an. Dort gibt es aktuelle Meldungen über besondere Ereignisse, auch Meldungen zu seltenen Arten.Symbolbild: Pixabay